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Rückfragehinweis: bildung@respekt.plus
Als Pädagog*innen und Lehrende haben wir uns der Aufgabe verschrieben, junge Menschen unterschiedlichsten Alters in ihrer Entwicklung hin zu gesunden, verantwortungsbewussten und liebenden Erwachsenen zu unterstützen.
Ein soziales Gefüge, das allen jungen Menschen ein angstfreies Aufwachsen und Lernen ermöglicht, ist dafür Voraussetzung und unser hohes Ziel: ohne Maske, ohne Angst, die Großeltern umzubringen, ohne das Damoklesschwert der Infektion durch die ständigen Tests.
Für dieses verfassungsmäßig garantierte Recht auf Bildung ALLER Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Sinne eines freudigen, angstfreien Lernens und Lebens stehen wir ein.
Seit einem Jahr erleben wir einen massiven Eingriff durch staatliche Maßnahmen in die gewohnten Abläufe der Bildungsinstitutionen. Vom Kindergarten über die Schule bis hin zur Universität haben sich die sozialen, inhaltlichen, methodischen, materiellen und lokalen Bezüge des Lernalltags aller Beteiligten grundlegend verändert und wurden eingeschränkt.
Zum vermeintlichen Schutz von Lernenden und Lehrenden sowie deren Angehörigen gibt es bis dato kein Händeschütteln mehr, keine Umarmungen, keinen Körperkontakt, kein Singen und Musizieren, keinen gemeinsamen Sport. Kein Morgenkreis ist mehr möglich, keine Kleingruppenarbeit, keine Partner*innenarbeit, keine Pause, kein Toilettengang mehr ohne Maske. Kein Unterricht ohne Aufteilung von Klassen, abgemessene Tischabstände, ständiges Desinfizieren und Bodenmarkierungen, die vorgeben, wo man/frau zu stehen hat; kein Unterricht ohne Einlass- und Entlassungsprotokolle, ohne diszipliniertes Aufstellen und striktes Befolgen von Sicherheitshinweisen. Ständige Unterbrechungen des Bildungsbetriebs, kurzfristige Wiederaufnahme, dann erneutes Distance-Learning wurden verordnet. Bildung on-off. Studierende verlieren ihre Jobs und müssen ihr Studium abbrechen. Neuerdings gibt es für die Beteiligten in den Bildungseinrichtungen keine Präsenzveranstaltungen mehr ohne permanentes Testen.
Über die rechtliche, medizinische, wirtschaftliche, psychosoziale und politische Fragwürdigkeit und die dramatischen Konsequenzen einer solchen Pandemiepolitik ist bereits viel geschrieben worden. Hier soll es um die pädagogische Perspektive gehen:
Kinder werden seit über einem Jahr von der Schule zu Gefährder*innen und Gefährdeten erklärt. Täglich wird Schüler*innen somit suggeriert, dass sie eine massive potenzielle Gefahr für sich und andere darstellen können. Im Falle eines positiven Tests droht ihnen das Stigma der Infektion mit den schulischen Maßnahmen vor Ort.
Klare Evidenz für eine epidemische Notlage nationaler Tragweite: Fehlanzeige.
Klare Evidenz für die zwingende Notwendigkeit von Masken an den Schulen: Fehlanzeige.
Klare Evidenz für die zwingende Notwendigkeit von Testungen an Schulen: Fehlanzeige.
Klare Evidenz für die Schließung von Bildungseinrichtungen: Fehlanzeige.
Hingegen gibt es eine klare Evidenz für die psychischen und sozialen Schäden, die durch diese Maßnahmen verursacht wurden und werden.
Der Ausschluss von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die – zusammen mit ihren Eltern – nicht bereit sind, DAS mitzumachen, ist de facto die Einführung eines Zweiklassen-Bildungssystems. Sie bedeutet eine Spaltung von Lehr- und Lerngemeinschaften, von Klassengemeinschaften, Elterngemeinschaften, Kollegien und der vertrauensvollen Zusammenarbeit aller Beteiligten.
Für die Betroffenen ergibt sich aus dieser Politik eine endlose Zahl von Problemen, Konflikten, Konsequenzen und Überforderungen zwischen Distance-Learning mit und/oder ohne Homeoffice, von deren Ausmaß das Bildungsministerium ganz offensichtlich keine rechte Vorstellung hat.
Für die Pädagog*innen und Lehrenden an den Bildungseinrichtungen bedeutet diese Situation, dass sie mit einem Konflikt belastet werden, der ihre ohnehin gegebene Mehrfachbelastung zusätzlich erhöht: Viele befinden sich in einem tiefen Konflikt zwischen ihrer persönlichen pädagogischen Verantwortung gegenüber ihren Schutzbefohlenen und der Loyalität gegenüber ihrem/ihrer Dienstgeber*in, der/die massiv Druck aufbaut und somit die Angst bei den Pädagog*innen und Lehrenden schürt, ihren Posten und damit ihre Existenzgrundlage zu verlieren, wenn sie berechtigterweise den Nutzen und Sinn der Maßnahmen an den Bildungsinstitutionen offen anzweifeln. Es wird somit auch deutlich, dass der/die Dienstgeber*in hier ganz klar seine/ihre Fürsorgepflicht gegenüber seinem/ihrem Lehrpersonal sträflich vernachlässigt und die Pädagog*innen und Lehrenden mit den realen Problemen vor Ort im Stich lässt. Die Verantwortung für die Entstehung dieser unhaltbaren Situation sehen wir eindeutig bei den Entscheidungsträgern im Bildungsministerium.
Nur durch ein klares NEIN jeder und jedes Einzelnen können wir gemeinsam dieser unhaltbaren Situation ein Ende bereiten!
Das Team der Plattform RESPEKT+Bildung ruft daher alle im Bildungssystem Beteiligten zur Selbstermächtigung auf und dazu, sich für folgende Ziele einzusetzen:
- sofort sämtliche Abstandsregeln, Masken, Testungen und maßnahmenbezogenen Disziplinierungen im Bildungsbereich aufzuheben
- auf das Tragen von Masken bewusst zu verzichten und dadurch eine Umgebung zu schaffen, in der ein normaler, angstfreier Umgang miteinander (wieder) gelebt und erfahren werden kann
- die Kinder, Eltern, Schüler*innen, Student*innen, Pädagog*innen und Lehrenden umfassend über die verhältnismäßig viel zu hoch eingeschätzte Gefahr des Coronavirus für die meisten Altersgruppen der Gesellschaft, insbesondere aber für die die Bildungseinrichtungen besuchenden jungen Menschen, verlässlich zu informieren und so der zuvor verbreiteten Angst entgegen zu wirken
- den Bildungsbetrieb sofort wieder ohne unnötige Zusatzauflagen, Einteilung in Lerngruppen usw. anlaufen zu lassen und die Bildungsbereiche nicht mehr zu schließen
- sämtliche Lerngegenstände, insbesondere aber Sport und Musik, Bildnerische Erziehung, praktische Übungen und Darstellendes Spiel ohne den Ablauf behindernde Auflagen durchzuführen
- eine Entschuldigung der Verantwortlichen im Bildungssystem bei den betroffenen Eltern, den Pädagog*innen und Lehrenden, den Kindern, Schüler*innen und Student*innen aller Bildungsbereiche für das Leid und den entstandenen Schaden, der ihnen durch die Maßnahmen im Bildungsbereich zugefügt worden ist, zu erwirken.
Unterschriften
Bisher wurde das Pädagog*innen-Manifest von 1841 Personen (Schüler*innen, Student*innen, Eltern, Pädagog*innen und Lehrende) unterschrieben.
Öffentliche Unterstützer: