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Wir wollen eine breite Diskussion – und wir wollen gefragt werden!
Zu Beginn der Corona-Krise wurde angenommen, dass es sich um eine völlig neue, für die meisten Menschen tödliche Krankheit handelt, gegen die es keine Immunität gibt. Viele Regierungen haben rigorose Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung getroffen. Zum Glück haben sich die anfänglichen Befürchtungen nicht bewahrheitet und es ist klargeworden, dass die Gefährdung durch SARS-CoV-2 und seine bisherigen Mutationen sehr selektiv ist: Risiko-Gruppen sind alte Menschen und wenige speziell vorerkrankte Menschen, während der Großteil der Bevölkerung nicht besonders gefährdet ist.
Die Corona-Maßnahmen sollen also das älteste Fünftel der Bevölkerung schützen, während die anderen vier Fünftel kaum gefährdet, aber dennoch von den Schutzmaßnahmen schwer in Mitleidenschaft gezogen sind: durch Störung der normalen Entwicklung (Kinder und Jugendliche), Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit, Existenzbedrohung vieler selbständig Berufstätiger, Insolvenzgefahr für Unternehmen, etc. Es gilt also, Ausgleich zwischen dem Schutz des älteren und vorerkrankten Fünftels und den Belastungen der kaum gefährdeten restlichen Bevölkerung zu schaffen; das gibt Anlass zu Kontroversen.
Unsere Generation hat die heftige Auseinandersetzung um Zwentendorf erlebt, war für Atomkraft oder dagegen, mit großen Emotionen. Damals ist die Kontroverse „dafür“ oder „dagegen“ in eine breit angelegte Diskussion überführt worden, in und zwischen verschiedenen Institutionen, in Gruppen aus Experten gegensätzlicher Positionen, in den diversen Medien breit und sachlich abgewogen. Heute, nach Tschernobyl, haben wir ein Atomsperrgesetz und leben alle gut damit, haben die Energietechnik weiterentwickelt und das ökologische Bewusstsein gehoben.
Die neue Kontroverse zwischen Schutz von wenigen und Belastung aller wollen wir in eine ebenso breite Diskussion überführen. Wir Richterinnen und Richter a.D., wir Rechtsanwältinnen, wir Ärzte und Journalistinnen (beide mehr oder weniger im Ruhestand), wir Künstler (niemals im Ruhestand), wir Gewerbetreibende und Industrieorientierte in Pension, wir Ex-Sportlerinnen und Alt-Politiker, wir Pensionistinnen und Pensionisten verschiedenster anderer Berufsrichtungen – wir ALTEN wollen nicht Empfänger von Schutzmaßnahmen sein, ohne danach gefragt zu werden. Vielmehr wollen wir unsere vielseitigen Expertisen und Kompetenzen in demokratische Kooperation zwischen den Generationen einbringen.
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Unterschriften
Bisher wurde das Alten-Manifest von 330 Personen unterschrieben.
Öffentliche Unterstützer: