Dieser Tage wurde ein journalistisches Manifest veröffentlicht, das hier unterstützt werden kann. Zu den Erstunterzeichnern zählen neben dem ehemaligen ORF-Moderator Reinhard Jesionek auch Eric Angerer, Bert Ehgartner, Barbara Gräftner, Harald Klauhs, Sarah Kleiner, Christa Langheiter, Thomas Oysmüller, Sigrun Saunderson, Stefan Tesch, Liza Ulitzka, Alexandra Wimmer und Susanne Wolf.
Deren zehn Forderungen verfolgen das Ziel, die „vierte Gewalt“ wieder an den ihr zustehenden Platz zu hieven, damit sie ihren Aufgaben, etwa „eine Vielzahl von Standpunkten, Argumenten und Sichtweisen nüchtern zur Diskussion zu stellen“ und „die Regierenden zu kontrollieren“ gerecht werden können. Plädiert wird „für eine Rückbesinnung auf die Prinzipien einer Ethik unseres Berufsstands“.
Gefordert wird also u.a.
- Journalismus muss für die Bevölkerung da sein
- Journalismus als Kontrollorgan für Politik und Wirtschaft auf Basis des Ehrenkodex des österreichischen Presserates
- Klare Abgrenzung von Meinung und Bericht bzw. Meldung
- Qualität vor Quantität
- Sachlichkeit und Objektivität
- Transparenz
- freier, unabhängiger Journalismus als Spitze der freien Meinungsäußerung
- keine Tabus und Denkverbote
Abschließend verpflichten sich die Unterzeichnenden „zu größtmöglicher Objektivität und zu journalistischer Selbstreflexion“, sie bekennen sich „zur Demokratie und streben eine getreue Wiedergabe der bestehenden gesellschaftlichen Vielfalt an“ und wollen „nicht nur über jene Themen … informieren, die bereits geläufig sind und das etablierte Weltbild bestätigen, sondern auch Meinungen, Strömungen, Lebensweisen etc. ans Licht der Öffentlichkeit … bringen, hinter denen keine Lobbys, Organisationen oder politische Interessen stehen.“