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Für Freiheit, Grundrechte und Rechtsstaatlichkeit

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Winnetou muss sterben oder Brot und Spiele

Es ist ein sonderbares, aber keineswegs neues Phänomen, das dem aufmerksamen Beobachter des so genannten Weltgeschehens dieser Tage einmal mehr vor Augen geführt wird. Tiefgreifende Veränderungen der seit vielen Jahrzehnten gültigen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen brechen sich im Moment scheinbar widerstandslos Bahn. Ich denke da etwa an die schon seit „Nine-Eleven“ stärker und stärker werdenden Kontrollmechanismen für jeden Einzelnen, die im zur Pandemie erklärten SARS-CoV-2-Infektionsgeschehen nunmehr jeden Menschen global auf der ganzen Welt erreicht haben; oder an den schon fast zwei Jahrzehnte währenden Kampf gegen das Böse in der Welt, seien es die Taliban oder nun Russland; aber auch an den Traum von der Überwindung des Todes durch ein kirchlich versprochenes ewiges Leben oder die Segnungen des Transhumanismus. Und wir diskutieren und disputieren über Themen, die sich besser für den Bassena-Tratsch als den Diskurs in der breiten Öffentlichkeit eignen.

Zum einen können wir uns damit davon ablenken, worauf wir nicht wirklich Einfluss zu haben glauben. Zum anderen wird diese Agenda dazu benutzt, um uns davon abzuhalten, uns in die großen Veränderungen, etwa einen Great Reset, einzumischen bzw. diese zu verhindern.

Wie in den Meldungen dieser Woche ausgeführt, fand vor kurzem eines dieser Scheingefechte statt; in diesem musste Winnetou seinen Hut nehmen, also besser gesagt, wurden Bücher zu Karl-May-Verfilmungen vom Ravensburger-Verlag aus dem Verkehr gezogen. Die ARD hat eine Ausstrahlung der legendären Winnetou-Verfilmungen schon weitaus früher beendet, während das ZDF aktuell noch zuwartet. Im ORF muss man sich dieser Debatte derzeit nicht stellen, da man – wie ein Sprecher betonte – im Moment keine Lizenz zur Ausstrahlung der Filme habe. Immerhin teilte man dem STANDARD mit, dass man die Filme wieder ausstrahlen werde, „sollte es sich programmlich ergeben.“ Was für eine abenteuerliche Formulierung.

Aber genug dieser ablenkungsreichen Debatte, schauen wir doch mal ernsthaft auf die von mir weiter oben attestierten Hintergründe dieses als „Brot und Spiele“ bezeichneten Phänomens, das eigentlich schon uralt ist. Wir erinnern uns mit Sicherheit an die Erzählungen über die Gladiatorenkämpfe im Römischen Reich aus unserer Kindheit und Jugend, die älteren Semester unter uns werden auch die „süßlichen“ Spielfilme der Kriegszeit, die zum Teil bis heute ausgestrahlt werden, im Gedächtnis behalten haben. Und heute lockt man uns mit Sportübertragungen aus aller Welt, rund um die Uhr, oder einer TV- oder Streaming-Serie nach der anderen, um uns vom schnöden Alltag, aber auch von den großen, wichtigen Themen fernzuhalten. Die Couch ist allemal bequemer als das Schreiben eines Protestbriefes oder die Teilnahme an einer Kundgebung.

Wenn wir schon die Geschichtsbücher bemühen wollen – wie wohl wir dabei bedenken müssen, dass die offizielle Geschichtsschreibung von den Siegern gestaltet wurde und wird –, dann sollten wir uns bewusst werden, auf welche Weise Veränderungen in die Welt gekommen sind bzw. auf welchem Weg von den scheinbar Mächtigen geplante Veränderungen verhindert werden konnten. Es waren immer diejenigen, die zuletzt als Sieger vom Platz gingen, die sich durch nichts von ihrem Plan abhalten ließen, die fokussiert auf ihr Ziel zugingen. Hüben wie drüben. Oft wurden sie als Spinner, Fantasten und Träumer, manchmal sogar als pathologische Einzelfälle abgestempelt. Das gehört zu diesem Spiel einfach dazu und darf uns nicht abschrecken. Denn gerade ihrem Beispiel gilt es zu folgen. Nur dann wird sich die Welt nach unseren Wünschen und Träumen verändern lassen.

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Österreich einen Bundespräsidenten braucht, der die Verfassung beherzt und kompetent vor den Übergriffen machtgeiler Politiker, Institutionen und sonstiger „Player“ schützt und damit den Menschen-, Grund- und Freiheitsrechten jenen Status zum Schutz der Österreicher gibt, der ihnen per se zusteht.

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