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Für Freiheit, Grundrechte und Rechtsstaatlichkeit

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Pflegenotstand! Oder Der notwendige Impuls für eine wirkliche Gesundheitspolitik 

Ist Ihnen in den letzten beiden Jahren auch – so wie mir – bewusst geworden, dass unser so genanntes Gesundheitssystem – wie auch die gleichnamigen Systeme in allen westlichen Industriestaaten – tatsächlich ein System der Verwaltung von Krankheit(en) ist? Ist Ihnen auch – so wie mir – klar geworden, dass Impfungen, Medikamente bzw. medizinische Behandlungen, ob ambulant oder stationär, tatsächlich wenig zum Gesundbleiben beitragen? Ist Ihnen auch – so wie mir – aufgefallen, dass alle so genannten Präventionsmaßnahmen, zu denen auch die Vorsorgeuntersuchungen zählen, tatsächlich nur die Abwesenheit von Krankheiten, niemals aber den Gesundheitszustand feststellen können?

Dann sind Sie in bester Gesellschaft. Schon der institutionen- und gesellschaftskritische Philosoph Ivan Illich publizierte bereits vor rund 50 Jahren dazu (neben seinen Ausführungen u.a. zu Schule und Kirche) in seinem Werk „Medical Nemesis“ (dt. Die Nemesis der Medizin) und ließ an den Heilslehren der „Krankensalber“ kaum ein gutes Haar. Für ihn sind Krankheit, Gebrechlichkeit, Schmerz und Tod nicht zurückzudrängen, sondern als Bestandteile der menschlichen Existenz zu akzeptieren und daher ist ihnen ein Platz im Leben einzuräumen. Die Fähigkeit, solche Erfahrungen selbstbestimmt zu bewältigen, bildete für Illich die eigentliche Grundlage menschlicher Gesundheit.

Wie wahr! Und wie verquer die Sichtweise, man könne den Tod tatsächlich durch Medizin oder Transhumanität überwinden. Damit kann man möglicherweise das Leben verlängern – was ja zumindest in ersterem Fall schon bewiesen ist –, ob dadurch aber auf Dauer eine angemessene Lebensqualität gegeben ist, lässt sich zumindest bezweifeln. Und ob eine ärztliche Behandlung tatsächlich für die Gesunderhaltung notwendig ist, hat sich in den letzten beiden Jahren durchaus als hinterfragenswert herausgestellt. Die Schulmedizin mag durchaus ihren Verdienst in Sachen Krankheit haben, in Sachen Gesundheit wirkt sie trotz anderslautender Beteuerungen aber zunehmend hilflos – auch, weil Mythen um die Götter in Weiß aktuell wie Dominosteine fallen. Und auch die Arbeit der Krankenhäuser (sic!) und des dortigen Pflegepersonals wird unter den gegebenen Umständen zunehmend zu Harakiri. Anstatt den so genannten „Pflegenotstand“ als Symptom für eine grundsätzliche Veränderung des Systems heranzuziehen, wird schon seit Jahren von den Verantwortlichen über Arbeits- und Ausbildungsbedingungen sowie eine Attraktivierung der Pflegeberufe (Stichwort: Mit ein bisschen mehr Geld lässt sich alles regeln) philosophiert. Getan hat sich nichts. Vielleicht auch, weil das der völlig falsche Ansatz ist. Denn auch die Umbenennung der Kranken- in Gesundheitskassen hat auf allen Ebenen versagt. Musste er ja auch. Ein neues Türschild bringt noch keinen Wandel.

Was aber tun?

Dazu haben unter anderem die Ärzte Gerd Reuther oder Christian Schubert publiziert. „Die Mikrobe ist nichts, das Milieu ist alles“ soll Louis Pasteur am Totenbett gesagt und damit erkannt haben, dass es niemals um den Erreger, sondern immer um das Umfeld und den Zustand des Erkrankten geht. Diese seien das Um und Auf, um eine Genesung zu ermöglichen. Aber auch, um gesund zu bleiben. Zum notwendigen Milieu gehören angemessene Lebensbedingungen, es gilt gesunde Ernährung, sauberes Trinkwasser, psychisches Wohlbefinden, gute Umweltbedingungen (wie saubere Böden oder gute Luft) und auch ein Leben ohne eine ständig stressende Existenzbedrohung (etwa durch drohenden Einkommensverlust, Erwerbsarbeitslosigkeit, Jobs statt Beruf, Pandemien oder Energie- und Wirtschaftskrisen) sicher zu stellen. Wahre Megaaufgaben, denen sich ein Staat, dem seine Menschen wirklich wichtig sind, aber zu stellen hat. Weil diese Aufgaben eben „mega“ sind und deswegen auch an unzähligen Schrauben und Rädchen zu drehen wäre und eine Vielzahl von Lobbyisten aus allen Bereichen zurückgedrängt werden müssten, was dem einen oder anderen Politiker möglicherweise nicht nur im übertragenen Sinn den Kopf kosten könnte, wird diese not-wendende Agenda jedenfalls von den aktuell handelnden Personen mit Sicherheit nicht angegangen werden.

Bleibt also einmal mehr wieder nur jede und jeder Einzelne. Eine wachsende Zahl von Initiativen zeigt auch hier Wege und Möglichkeiten auf, wie aus dem herrschenden System der Verwaltung von Krankheiten eine allumfassende Bewegung für ein wirklich gesundes Leben werden kann. Und dazu ist in erster Linie die Rückkehr zur Eigenverantwortung gefragt. Also: Let’s do so!


Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Österreich einen Bundespräsidenten braucht, der die Verfassung beherzt und kompetent vor den Übergriffen machtgeiler Politiker, Institutionen und sonstiger „Player“ schützt und damit den Menschen-, Grund- und Freiheitsrechten jenen Status zum Schutz der Österreicher gibt, der ihnen per se zusteht.

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