Das Schulsystem, das den Namen Bildungssystem eigentlich nie zu Recht getragen hat, zeigt einmal mehr seine dunkelste Fratze. Immer war es ein System, das Menschen gleich machen, disziplinieren und zur Konformität, zum Funktionieren im herrschenden Gesellschaftssystem bringen wollte. Das zeigt auch die Tatsache, dass ein in der Verfassung garantiertes Recht auf Bildung durch eine Unterrichtspflicht zu absolvieren ist; diese bietet zwar die auch in der Verfassung verankerte Möglichkeit des so genannten häuslichen Unterrichts, das letzte Schuljahr hat aber auch gezeigt, mit welcher Gnadenlosigkeit das System diese „Abweichler“ behandelt, in dem es etwa die für die Externistenprüfungen geltenden Regeln oder die Fristen für die Abmeldung vom Schulunterricht grob verschärft hat. Eltern haben nun nicht mehr bis zum letzten Ferientag Zeit diese Entscheidung zu treffen, sondern müssen dies bis spätestens zum Zeugnistag bei der zuständigen Bildungsdirektion melden. Und das in einer Zeit, in der völlig unklar ist, unter welchen Bedingungen das Zur-Schule-Gehen im Herbst stattfinden wird.
Da schreibt der Bildungsminister vor kurzem, dass die genauen Maßnahmen für das neue Schuljahr am 29. August verlautbart werden, da veröffentlicht die oberösterreichische Bildungsdirektion (siehe Meldungen der Woche) kürzlich eine Information zur Covid-19-Impfkampagne an den Schulen, in der zu lesen ist, dass einzig und allein die „Impfung“ einen geregelten Unterricht sicherstellen kann. Diese „Impfung“ wird für Kinder ab 5 Jahren empfohlen und als absolut sicher angepriesen, wie wohl durch zahlreiche Erfahrungen und Erkenntnisse davon nicht die Rede sein kann. Es wird von Impfberatung gesprochen, die während der verpflichtenden schulärztlichen Untersuchungen angeboten werden soll. Ich möchte mir lieber nicht ausmalen, wie sich junge Menschen hier unter Druck gesetzt fühlen, wenn ihnen die Schulärztin oder der Impfberatungsarzt empfiehlt, sich impfen zu lassen, damit der Schulbesuch für alle sicher gestellt werden kann. Und die Gräben, die man mit der Aufhebung des Impfpflichtgesetzes laut Gesundheitsminister zuschütten wollte, werden neuerlich aufgerissen, denn nichts ist so wirkungsvoll wie der Gruppendruck in einem Klassenzimmer, bei Menschen, die gerade beim Finden ihrer Identität sind.
Umso wichtiger ist es, dass diese jungen Menschen nun so deutlich wie nur möglich Unterstützung von ihren Eltern – und allen anderen Erwachsenen, die sie begleiten oder die sich für eine gute Zukunft der nächsten Generation einsetzen wollen – bekommen, um diese weitere vorsätzliche Gefährdung des Kindeswohls durch die staatlichen Institutionen zu verhindern, wenn nicht sogar im Keim zu ersticken.
Welche Möglichkeiten aber gibt es?
Zum einen ist da die Möglichkeit der Abmeldung zum häuslichen Unterricht, die noch bis zum letzten Schultag formlos an die Bildungsdirektion erfolgen kann. Es ist damit nichts verloren, sondern viel gewonnen. Denn sollten sich die Bedingungen, unter denen Schule stattfindet, bis zum Herbst ändern, ist es ja jederzeit möglich, den Schulbesuch wieder aufzunehmen. Hat man sich aber für die Schule entschieden, gibt es für das gesamte Jahr keine legale Möglichkeit mehr, aus dem System auszusteigen. Ein probates Mittel ist hier die Gründung einer bzw. das Andocken an eine Lerngruppe, die die jungen Menschen das Schuljahr über begleitet, einen individuellen Bildungsweg ermöglicht und zudem die Eltern entlastet.
Außerdem haben die Anwälte für Aufklärung schon vor längerem einen Brief verfasst, der genutzt werden kann, um die Kinder zu schützen (hier zum Download). Auch rechtliche Schritte bzgl. der vermeintlichen Falschaussagen im Schreiben der Bildungsdirektion können gesetzt werden.
Zudem ist es möglich, sich mit anderen Eltern zu vernetzen und gemeinsame Protestaktionen wie das Sammeln von Unterschriften oder Kundgebungen vor den Schulen bzw. den Bildungsdirektionen zu organisieren. Auch offene Briefe können ein probates Mittel sein, um zu sagen, was dringend zu sagen ist. Der eigenen Kreativität sind natürlich auch hier keine Grenzen gesetzt.
Unsere Kinder dürfen nicht (schon wieder einmal) „dran“ sein. Die steirische Austropop-Band hat das in den Achtzigern des vorigen Jahrhunderts eindrücklich besungen*. Ging es damals noch um die latente Gefahr eines jederzeit für möglich gehaltenen Atomkrieges, so ist die „Gefährdungslage“ heute viel verworrener, subtiler und hinterfotziger. Unsere Kinder sollen für die Volks“gesundheit“ geopfert werden. Und das muss mit aller Macht, die ja immer noch vom Volk, also von uns allen ausgeht, verhindert werden.
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Österreich einen Bundespräsidenten braucht, der die Verfassung beherzt und kompetent vor den Übergriffen machtgeiler Politiker, Institutionen und sonstiger „Player“ schützt und damit den Menschen-, Grund- und Freiheitsrechten jenen Status zum Schutz der Österreicher gibt, der ihnen per se zusteht.
*STS – Die Kinder san dran (1987)