Nie im Leben hätte ich mir gedacht, dass ich einmal einen Leserbrief schreiben werde. Der folgende Artikel veranlasste mich aber dazu dies nun zu tun.
Am 14.12. erschien ein Artikel im Standard mit dem Titel: „Lichtermeer „der Vernünftigen“ mit Maske und Abstand am Sonntag“ – Mit einem Kerzenspalier am Ring in Wien soll der Covid-Toten in Österreich gedacht – und ein Kontrapunkt zu den gewalttätigen Corona-Leugner-Demos gesetzt werden.
Geplant wird diese Aktion von Daniel Landauer und Roman Scamoni. Ihnen geht es darum das „Bild des anderen Österreich zu zeigen, der Vernünftigen und der Zivilgesellschaft“. Sie sagen „die Verschwörungstheoretiker und Rechtsextremen, die die inzwischen allwöchentlichen, zunehmend in offene Gewalt kippenden Demonstrationen von Corona-Maßnahmen-Gegner anführen, seien für das Land nicht repräsentativ.“
Mein Name ist Laura, ich bin 28 Jahre alt, arbeite als diplomierte Krankenpflegerin und bin letztes Jahr Mama geworden. In den letzten zwei Jahren habe ich jegliches Vertrauen in die öffentlich-rechtlichen Medien verloren und mich bisher nur stillschweigend damit abgefunden, dass es offenbar keinen kritischen Journalismus mehr gibt. Der oben genannte Artikel veranlasste mich nun aber dazu doch meine Meinung zu äußern: Ich kann nicht verstehen, wie man so eine schöne Aktion, um den Verstorbenen zu gedenken, planen und dies als Kontrapunkt zu den Demonstrationen bezeichnen kann! Für seine Freiheit und Grundrechte zu kämpfen impliziert nicht, dass man die vielen Toten und das Leid ihrer Angehörigen leugnet. Gegen politische Willkür und Zwangsmaßnahmen zu demonstrieren bedeutet nicht zu leugnen, dass manche Menschen sehr schwer erkranken und manche sogar danach noch länger Beeinträchtigt sind. All diesen Menschen die gerade oder immer noch an einer Infektion leiden, alle die durch das Virus ihr Leben lassen mussten und alle die einen Angehörigen dadurch verloren haben spreche ich mein tiefstes Mitgefühl aus, da ich auch aus eigener Erfahrung in meinem unmittelbaren Umfeld damit konfrontiert bin. Ich wünsche mir, dass niemand mehr schwer an Corona erkranken oder sogar daran sterben muss. Vielleicht ist es der Medizin eines Tages möglich, nur kann ich mit absoluter Gewissheit sagen, dass die Impfung für die gesamte Bevölkerung garantiert nicht die Lösung dafür ist. Ich sage nicht, dass die Impfung nur schlecht ist, für einen gewissen Personenkreis mag sie sogar sinnvoll sein. Viel wichtiger ist jedoch, dass es jedem Menschen selbst überlassen sein sollte, ob er sich gegen eine Krankheit schützen möchte oder nicht und er sollte sich auf jeden Fall frei von Zwang dafür oder dagegen entscheiden können. Nun erspar ich Ihnen die entsprechenden Fakten die mich zu dieser hundert prozentigen Überzeugung bringen, es gibt dazu mittlerweile ja ausreichend Berichte die im Internet selbst nachrecherchiert werden können (und damit mein ich nicht bei den Medien die uns seit 2 Jahren unhinterfragt immer dasselbe glauben machen wollen).
Ich war zusammen mit meiner Familie und meinen Freunden auf fast jeder Demonstration in Innsbruck seit die Ankündigung der Impfpflicht stattgefunden hat und empfinde es als Beleidigung uns als gewalttätige Corona-Leugner hinzustellen. Ich war immer überwältigt von den vielen friedlichen Menschen die sich dort versammelten um für ein gemeinsames Ziel aufzustehen. Nach den Demonstrationen schaute ich immer gleich die Berichterstattung dazu an – die Medien rühmten sich damit wie viele Anzeigen verteilt wurden, grandios war es, wenn es „Gewalt“ (bzw. Gegenwehr) gegen die Polizei gab und je mehr Neo-Nazis und Rechtsextreme gesichtet wurden, desto besser die Schlagzeile. Kein einziger Journalist hat sich ernsthaft mit dem Inhalt der Demos auseinandergesetzt. Es geht immer nur darum uns als Nazis und gewalttätige, dumme, coronaleugnende, unsolidarische Volltrotteln hinzustellen. Ich weiß nicht ob tatsächlich so viele von diesen Menschen auf den Demonstrationen mitlaufen – ich kann nur berichten, dass ich mit den unterschiedlichsten Menschen dort war, Junge und Alte, Familien mit Kindern und Hunden, friedliche Menschen die für ihre Grundrechte kämpfen und ich nichts dergleichen erlebt habe was in den Medien berichtet wird. Hass und psychische Gewalt habe ich nur von außenstehenden Menschen erlebt, die uns beschimpfen, anschreien, uns den Mittelfinger zeigen und lächerlich machen.
Falls unsere gespaltene Gesellschaft noch irgendwas verbindet, dann ist es Angst. Einige haben Angst vor einer Infektion oder Angst davor jemand anderen anzustecken, Angst vor dem Tod, Angst davor nicht mehr am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können, Angst vor der Impfung, Angst vor Diskriminierung…die Liste an Ängsten ist endlos und ich erlebe sie jeden Tag aus meinem persönlichen Umkreis, von Freunden und Fremden und vor allem durch die Medien und die Politik verbreitet. Auch ich habe Angst, nicht vor Corona, aber davor wie unsre Gesellschaft sich entwickelt hat und auf welche Zukunft wir hinsteuern. Die Welt, wie sie vor 2020 war, gibt es nicht mehr und es wird auch keinen Weg dorthin zurückgeben. Die Frage ist nur, wie wir alle in Zukunft leben wollen. In einer Welt in der der Staat immer mehr Kontrolle über uns haben wird? In einer Welt in der Freiheit das Privileg von sich unterordnenden Bürgern sein soll? In einer Welt in der meine Identität durch meinen Impfstatus bestimmt wird? Ich wünsche mir für mein Kind, dass er in so einer Welt wie wir sie jetzt haben, nicht aufwachsen muss. Ich wünsche mir, dass wir die Krise als Chance nutzen, um uns den Werten und der Würde unserer Menschlichkeit wieder bewusst werden um gemeinsam eine bessere Zukunft für uns alle zu schaffen.
Lieber Herr Landau und Scamoni – ich wünsche Ihnen von Herzen für ihre schöne geplante Aktion am 19.12. viel Erfolg – ich bin mir sicher, dass auch der Großteil der Teilnehmer der Demonstrationen in Liebe den Verstorbenen gedenken wird. Ich werde auch den unzähligen Menschen gedenken, die an den Kollateralschäden der Coronapolitik psychische und physische Schäden erlitten haben oder verstorben sind.
In diesem Sinne wünsche ich allen schöne Weihnachten. Eine Zeit um sich zu besinnen, um in Liebe zu sein und zu spüren was im Leben wirklich wichtig ist.
Laura H. (Name der Redaktion bekannt)