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Mogelpackung Inzidenz

In der aktuellen Viruskampagne spielt das Wort Inzidenz in der Rechtfertigung und Begründung der autoritären, polizeistaatlichen Maßnahmen der Regierungen eine zentrale Rolle. Der Ausdruck stammt aus der Lehre der ansteckenden Krankheiten, der Epidemiologie, und ist ein wichtiger Parameter in der Beurteilung des Ausmaßes und des Potentials von ansteckenden Krankheiten.

In den Lehrbüchern ist Inzidenz (I) wie folgt definiert:

I = K / E ∗ 100.000

Zahl der erkrankten Menschen, K, in einem bestimmten Gebiet und einem bestimmten Zeitraum (typisch 7 Tage), dividiert durch die Zahl der Einwohner (E) darin, multipliziert mit 100.000. Man bezieht also die Zahl der innerhalb einer bestimmten Zeit Erkrankten eines Gebiets/einer Stadt/eines Landes auf die Zahl der Bewohner darin.

Was machen die Epidemiologen der Regierungen daraus? In deren Verlautbarungen über die Inzidenz ist nicht von Erkrankten die Rede, sondern von positiven Ergebnissen medizinischer Tests, die sie als „Neuinfektionen“ ausgeben. Die Formel der Regierung lautet:

Im = P / E ∗ 100.000

Ich nenne diese definitorische Festlegung der Inzidenz der Einfachheit halber Mückstein Inzidenz (Im). Sie ergibt sich aus der Zahl der positiven Testergebnisse, P, in einem bestimmten Gebiet und einem bestimmten Zeitraum (typisch 7 Tage) dividiert durch die Zahl der Einwohner (E) darin, multipliziert mit 100.000.

Es ist die gleiche Formel wie im Lehrbuch. Der Unterschied liegt im Ersatz der Zahl der Kranken durch die Zahl der positiven Testergebnisse. Dieser Ersatz ist ein wohl durchdachter Etikettenschwindel, der in der Logik der, von Beginn der Viruskampagne im Jänner 2020 an, von Regierungsexperten vertretenen falschen Behauptung liegt, dass eine gesunde Person infiziert ist, wenn der Test ein positives Ergebnis liefert.

Im Narrativ der Regierung und anderer Partisanen der Kampagne gibt es bei diesen Tests keine falsch positiven Ergebnisse. Dazu wurde die Kategorie „asymptomatisch“ Infizierter eingeführt. Diese Festlegung erfolgte nicht aus medizinischen Gründen. Denn die Medizin sagt, zuerst muss jemand erkrankt sein, damit die Frage Platz greifen kann, ob es sich bei der Erkrankung um eine infektiöse handelt. Deuten die Symptome daraufhin, dann kann der Test Sinn machen. So steht es auch in den Beipackzetteln der diversen Tests, die im Umlauf sind. Sie sind gedacht für Kranke. Die Logik der Aktivisten der Kampagne stellt die Verhältnisse auf den Kopf. Heute muss man daher per Test nachweisen, dass man gesund ist, wenn man ins Kino gehen will.

Eine weitere Folge dieses Etikettenschwindels, also der Ersatz der „Zahl der Erkrankten“ durch die die „Zahl der positiven Testergebnisse“ ist, dass damit der Wert der so definierten Inzidenz bei gleicher Ausgangslage davon abhängt, wie viele Tests durchgeführt werden. Ein Unding sondergleichen. Nachdem das auch den Regierungsexperten klar ist, gehe ich davon aus, dass das gewollt ist. Denn damit hat die Regierung den Inzidenzwert in der Hand, indem sie durch Verordnung festlegt, welche Personengruppen zum Test gehen müssen, egal ob krank oder gesund. Sie kann so die Zahl der Tests steuern und damit die Zahl der positiven Ergebnisse und damit den Wert der Größe, von der Mückstein behauptet, sie sei ein Maß für das Ausmaß und das Potential der ansteckenden Krankheit Covid-19.

Ein Beispiel soll dies demonstrieren. Wir gehen von einer Stadt mit 2 Millionen Einwohner aus und stellen mittels der Testung zu zwei verschieden Zeitpunkten fest, sagen wir im Abstand von 14 Tagen, wie sich die Zahl der positiv Getesteten pro 100.000 Einwohner entwickelt. Wir werden dies einmal nach der Mückstein Formel und dann nach der dafür korrekten Formel für Tests machen. Diese ist:

p = (P / Z) ∗ 100.000

Darin ist p die Zahl positiver Ergebnisse pro 100.000 Einwohner, Z die Zahl der Tests und P steht für die dabei erhaltenen positiven Ergebnisse.

Die Werte in unserem Beispiel sind: Z1=100.000, P1=2.000, und Z2=1.000.000, P2=20.000 sowie E1=E2=E=2.000.000 (wir gehen davon aus, dass sich die Zahl der Einwohner im Testgebiet nicht ändert). Eingesetzt in die jeweiligen Formeln erhalten wir dann in einem Fall den Wert der Mückstein Inzidenz, Im, und im anderen die Zahl der positiven Ergebnisse pro 100.000 Einwohner, p, das korrekte Testergebnis. Die untenstehende Tabelle fasst dies übersichtlich zusammen:

Laut Mückstein haben wir eine Zunahme der Inzidenz von 100 auf 1.000 in dieser Stadt, sie hat sich binnen zweier Wochen verzehnfacht, ein hochdramatischer Befund. Nach der für Tests korrekten Formel erhalten wir nach zwei Wochen den gleichen Wert von 2.000 positiven Ergebnissen pro 100.000 Einwohner. Tatsächlich hat sich nichts getan. Aufmerksame Leser werden schon erkannt haben, dass der enorme Anstieg der Mückstein Inzidenz auf das 10fache einzig und allein dem gleichen hohen Anstieg der Zahl der durchgeführten Tests geschuldet ist.

Ein Schelm, wer denkt, dass sich die Regierungsexperten da nicht vertan haben, dass Absicht dahintersteckt. Man muss es ihnen nur sagen, und sie werden die korrekte Formel anwenden, wenn sie das Nächste mal die Testergebnisse bekanntgeben werden.

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