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Für Freiheit, Grundrechte und Rechtsstaatlichkeit

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Wie eine Direktorin zwei Schüler aus der Schule wirft

Ich bin 13 Jahre alt und besuche eine AHS-Unterstufe in Niederösterreich. Da ich aus gesundheitlichen Gründen keine Maske und schon gar keine FFP2-Maske, die gerade dauerhaft im Unterricht Pflicht ist, tragen kann, werde ich, wenn im Unterricht Maskenpflicht ist, „abgesondert“. Das heißt, dass ich auf dem hintersten freien Doppeltisch mit Abstand zur vorletzten Reihe sitzen muss. Bis jetzt. Nachdem der österreichweite Lockdown Ende November 2021 angekündigt und beschlossen worden war, jedoch kein Fernunterricht, kam die Nachricht der Direktion, dass „maskenbefreite Schüler bitte zu Hause bleiben sollen“.

Nachdem meine Eltern der Schule mitgeteilt hatten, dass sie meinen Bruder und mich nicht zu Hause betreuen und unterrichten könnten, ging ich nach dem Wochenende ganz normal in die Schule. Der Unterricht in den ersten zwei Schulstunden war bildnerische Erziehung. In der Pause zwischen der zweiten und der dritten Schulstunde, sprach mich meine Klassenvorständin an und fragte mich: „Wieso bist du denn überhaupt in die Schule gekommen? Die Information der Direktion war ja klar und unmissverständlich.“ Weiter sagte sie noch, dass auch die Schule angesichts des neuerlichen Lockdowns Sicherheitsvorkehrungen treffen müsse und dazu gehöre eben auch das Ausschließen von maskenbefreiten Kindern. Nachdem ich meinen Bruder geholt und etwa 20 Minuten vor der Direktion gewartet hatte, kam von der Direktorin dieselbe Frage, die mir bereits die Klassenvorständin gestellt hatte: „Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum ihr in die Schule gekommen seid.“ Die Sekretärin der Schule verständigte unsere Eltern, um ihnen mitzuteilen, dass wir jetzt die Schule zu verlassen hätten. Unter Spott einer Klassenkollegin – „Tja, das ist eben so, wenn man sich nicht an Regeln hält!“ – holte ich noch meine Sachen und musste daraufhin die Schule verlassen. Die Direktorin rechtfertigte später ihr Mobbing gegenüber unseren Eltern unter Berufung auf ihre Fürsorgepflicht.

Wer jetzt denkt, dass dieser hinterhältige Akt von Mobbing, die erste rechtswidrige Aktion der Schule gewesen sei, irrt gewaltig. Bereits im Vorjahr, in den Monaten Oktober und November ist es zu Mobbingattacken seitens des Lehrkörpers gekommen. Meine Geographielehrerin bezeichnete nicht maskentragende Personen als Egozentriker, die unintelligent seien. Meine Physiklehrerin schrie meinen Bruder und mich während des Tischtennisspielens in der Schule aus vollem Hals an: „Wenn es euch so schlecht mit der Luft geht, könnt ihr hier nicht einfach so ohne Maske Tischtennis spielen. Bitte setzt euch in eine der Klassen!“ Dabei hielt sie ihr Smartphone hoch, als würde sie uns filmen.

Ich möchte anmerken, dass keiner aus unserer Familie jemals positiv auf Corona getestet worden war, obwohl ich in der Schule sicherlich schon hunderte Tests gemacht habe. Auch hat niemand aus unserer Familie Antikörper. Das heißt, wir haben mit hoher Wahrscheinlichkeit überhaupt keinen Beitrag zu dieser Pandemie geleistet. Trotzdem werden wir vom Lehrkörper und der Direktion seit Monaten mit Dreck beworfen.

In George Orwells Roman „1984“ heißt es „Krieg ist Frieden“, „Sklaverei ist Freiheit“ und „Unwissenheit ist Stärke“. In manchen unserer Schulen heißt es jetzt „Mobbing ist Fürsorge“.

Der Autor ist 13 Jahre alt und Schüler. Er möchte anonym bleiben.

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