Sehr geehrter Hr. Dr. Van der Bellen,
ich schreibe normalerweise nicht derartige Mails – aber was unsere Regierung hier treibt ist aus meiner Sicht äußerst bedenklich. Eine Gruppe gesunder Menschen, die nichts verbrochen haben und auch niemanden gefährden, mit einer reinen Unterstellung sie könnten für sich od. andere infektiös sein aus-/einzusperren ist das Ende von Demokratie und Freiheit für die unser Land seit dem Weltkrieg stand – jetzt schlägt man einen Weg ein der an die dunkelsten Zeiten davor erinnert.
Dies ist reine politische Willkür und Diskriminierung – denn nur gesunde aber eben nicht Geimpfte einzuschränken, während Geimpfte wenn auch infiziert sich frei bewegen können, noch dazu mit der, von Medien und Politik geförderten Meinung, dass sie eh für sich und andere sicher sind und sich daher nicht entsprechend umsichtig verhalten müssen, entbehrt jeder nachvollziehbaren Logik, Rechtsgrundlage und Ethik.
Im Gegenteil, die Argumentation man müsse Geimpfte vor (größtenteils gesunden!) Ungeimpften schützen ist geradezu skurril. Ich will hier nicht die ganzen fachlichen Studien und Statistiken zitieren die belegen, dass dies auch nicht das Problem lösen wird, da das Infektionsgeschehen sich inzwischen in großem Maße unter den Geimpften abspielt, weil diese eben nicht die eigentlich einfachen Abstands- und Vorsichtsregeln einhalten (müssen) –dazu gibt es ja genügend Experten …
Wo endet eine derartige Vorgehensweise? Werden in Zukunft Gruppen die eine höhere Unfallquote aufweisen vom Straßenverkehr ausgeschlossen, oder werden ganze Gruppen der Gesellschaft (die man ja auch beliebig definieren kann), nur weil in dieser Gruppe ev. eine höhere Verbrechensquote vorliegt, gleich mal allesamt vorsorglich eingesperrt?
Ich bin wirklich zutiefst erschüttert etwas derartiges in Österreich erleben zu müssen – mit welcher Leichtigkeit unsere Regierung diskriminierende, und leider auch noch sinnlose, die Grundrechte negierende, Entscheidungen trifft.
Selbst in Italien ist es gelungen eine für alle sinnvoll tragbare und funktionierende(!) Lösung zu finden und nicht die Gesellschaft sinnlos zu spalten. Ich würde Ihnen gerne diese sehr gute Rede der kanadischen Ethikprofessorin Dr. Julie Ponesse (18 min) im Rahmen des Democracy Funds über ähnliche Vorgehensweisen in Kanada und ihre sehr fundierte Sichtweise und Überlegungen dazu ans Herz legen – besser kann man es nicht sagen:
Es ist wirklich Wert die Gedanken dieser sehr bedachten Frau zu hören.
Ich hoffe Sie können zu einer sinnvollen Bewältigung dieser Krise im Rahmen unserer rechtlichen und ethischen Grundsätze und ohne Polarisierung bzw. Spaltung der Gesellschaft beitragen.
Die aktuellen Pläne der Regierung sind inakzeptabel und unseres Staates unwürdig! Ich schäme mich zum ersten Mal in meinem Leben Österreicher zu sein.
Montag ist ein trauriger Tag für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte in diesem Land.
Hochachtungsvoll,
ein sehr besorgter Bürger
Dipl. Ing. Thomas Fiedler