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Für Freiheit, Grundrechte und Rechtsstaatlichkeit

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Was vom Tage übrigblieb

Was vom Tage übrigblieb, ist der Titel eines Romans von Kazuo Ishiguro (1). Ich sehe in dem Roman auf unfassbare Weise etliche Parallelen zu unserer heutigen Art zu leben. Wie in „Was vom Tage übrigblieb“ erleben wir derzeit hemmende Systeme von erdrückender Hierarchie. Die Protagonisten des Romans, die eine angelernte Zufriedenheit der Bücklinge in die Wiege gelegt bekamen, fühlen sich in ihrer Sicherheit vortäuschenden Rolle auf tragische Weise wohl. Ebenso wie heute bereits viele Menschen sich in der scheinbaren Sicherheit der engen Zwänge wohlzufühlen scheinen.

Ein Leben mit selbstauferlegten Zwängen und Kleinheit ist das Ziel der einfachen und vernünftigen Menschen von denen Ishiguro erzählt. Von oben diktierte Zwänge werden akzeptiert und mit fast krankhafter Unterwürfigkeit angenommen. Doch am Ende des Tages wird sichtbar, was vom Tag übrigblieb: Ein Leben voll verpasster Gelegenheiten, blindem Gehorsam gegenüber Autoritäten, menschlicher Kälte und ungelebter Leidenschaften.

Schaudernd habe ich erkannt, dass auch für mich durch die erlebten Krisenzwänge und diktatorischen Maßnahmen der letzten zwei Jahre, genau das soeben genannte, vom Tag übrigblieb: Ein Leben voll mit auf Eis gelegten Möglichkeiten, voll erzwungenem Gehorsam, eine Spaltung der Gesellschaft und eingeschränkte Lebensfreude. Das soll nun meine „neue Normalität“ sein? Dass ich täglich von oben herab gesagt bekomme: „Führe weiterhin das aus, was wir dir vorschreiben!“

Was macht das mit mir, mit uns? Was macht es mit unseren Kindern? Wo doch Kinder „die Zukunft“ sind? Wie sieht das Kinderleben der heute Zwei- bis Vierjährigen aus? Was haben sie bisher wahrgenommen, erlebt, verinnerlicht, gespeichert, gelernt? Wie sieht die soziale und emotionale Umwelt eines Kleinkindes heute aus? Kinder, von denen viele Erwachsene annehmen, dass „sie eh nix verstehen“ – die aber viel mehr verstehen als wir uns vorstellen können?

Kinder verstehen nicht wie Erwachsene, indem sie wortwörtlich Inhalte wiedergeben, sie verstehen auf viel komplexere Weise, nämlich intuitiv, mit dem Herzen, mit der Seele, mit ihrem ganzen Sein. Sie erspüren was um sie herum los ist, spüren die Ängste, die Aggressionen, die Verzweiflung, die Ausweglosigkeit, die Ohnmacht, die Einschränkungen, die Unlogik und die Zwänge. Kinder spüren und verstehen mehr als wir glauben. Sie verstehen und verinnerlichen und werden die Erfahrungen ihrer frühen Kindheit auf ewig in sich tragen. Das, was sie in ihrem kurzen, bisherigen Leben gelernt haben, wird Auswirkung auf ihre Zukunft haben und ihr Leben in der Zukunft mitbestimmen.

Was erlauben wir Erwachsenen uns, den Kindern in ihren sensiblen Prägephasen anzutun mit für Kinder unnötigen Masken, Tests und experimentellen Impfstoffen? Was erlauben wir Erwachsenen uns, die wir unsere Kinder als Eltern auf die Welt gebracht haben, nur das Beste für diese Kinder wollen und nun womöglich unheilbar in deren Zukunft eingreifen? Kahlil Gibran schreibt in seinem Text „Eure Kinder“ treffend: „Eure Kinder sind nicht Eure Kinder. Sie sind Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber. Sie kommen durch Euch, aber nicht von Euch. Und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch nicht […]“ (2)

Viele Erwachsene scheinen vergessen zu haben, wie es ist, wenn ein Mensch aus eigenem Antrieb lernen, wachsen und gedeihen kann, so wie es seiner Art entspricht. Artgerechtes menschliches Aufwachsen, sozusagen. Kranksein, gesund werden, das Immunsystem trainieren, sich bewegen, körperlich spüren, Sinnlichkeit, sich mit den Mitmenschen austauschen. Das und vieles mehr an Erfahrungsmöglichkeiten braucht ein junger Mensch um sich sämtliche Fähigkeiten und Fertigkeiten anzueignen, die als Basis für alle weiteren Lernprozesse und für die Ausbildung angelegter Talente unverzichtbar sind. Das menschliche Gehirn entwickelt sich genau so, wie es von seinem Besitzer genutzt wird. Von Natur aus ist der menschliche Körper auf Bewegung und Lernen ausgerichtet: Kleinkinder springen, hüpfen und lernen den ganzen Tag. Das ist ihre Natur, so entwickeln sie ihr Potenzial. Einschränkende Maßnahmen, die eingeschränkte Erwachsene den Kindern überstülpen, verhindern die Entwicklung des Potentials ihrer eigenen Kinder.

Die derzeitigen Einschränkungen tragen zur Verkümmerung der kindeigenen Talente bei. Sie greifen massiv in die Entwicklung jeglichen gesunden menschlichen Wachstums ein. Die Kinder werden eingezwängt wie Bonsaibäumchen. Erwachsene sorgen derzeit dafür, dass den Kindern die Wurzeln gekappt, die Zweige beschnitten und die Luft zum Atmen genommen wird. Mit unnatürlichen Düngemitteln sollen sie zum Überleben gebracht werden. Es steht ihnen eine Zukunft als zwar vielleicht hübsche, aber gekrümmte Topfpflanzen bevor, ein scheinbar zufriedenes Leben in der totalen Sicherheit allgemein tolerierter Beschränkungen. Dabei werden Kinder auf unfassbare Weise sämtlicher Talente wie Entfaltungsmöglichkeiten beraubt. Sie werden von uns Erwachsenen mittels Masken anonym gemacht, empathielos getestet und schlimmstenfalls durch notfallzugelassene Impfstoffe dauerhaft am gesunden Wachstum gehindert.

Einmal bekam ich von einem Kind ein Kärtchen als Dankeschön. Darauf stand: „Thank you for helping me grow“.

Ihr Bonsaimenschen der Zukunft! Es tut mir leid, dass ich euer natürliches kindliches Wachstum in dieser Zeit nicht besser schützen konnte. Das wäre eigentlich mein Beruf, meine Berufung gewesen. Dieser Text ist ein Versuch, Versäumtes nachzuholen. Es ist ein Aufruf an alle Erwachsenen, ihre Kinder zu schützen und sie keinesfalls durch Vermummung, Dauertesten und experimentelle Impfstoffe in ihrem Wachstum und in ihrer Potentialentfaltung zu behindern. Ihr heutigen Erwachsenen! Besinnt Euch! Lasst die Kinder natürlich wachsen!

Ich bin von Herzen Kindergärtnerin, werde aber aufgrund der derzeitigen Bedingungen meine Arbeit niederlegen.


(1) Er kam mir heute in den Sinn, als ich ein Interview mit Michael Hüter hörte (M. Hüter ist Kindheitsforscher und Historiker)

(2) „Eure Kinder sind nicht Eure Kinder. Sie sind Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber. Sie kommen durch Euch, aber nicht von Euch. Und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch nicht […] Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, aber nicht eure Gedanken, denn sie haben ihre eigenen Gedanken.

Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben, aber nicht ihren Seelen. Denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen, das ihr nicht besuchen könnt, nicht einmal in euren Träumen. Ihr dürft versuchen, wie sie zu sein, aber versucht nicht, sie euch ähnlich zu machen. Denn das Leben läuft nicht rückwärts noch verweilt es im Gestern.

Ihr seid der Bogen, von dem eure Kinder als lebende Pfeile ausgeschickt werden. Der Schütze sieht das Ziel auf dem Pfad der Unendlichkeit und er spannt euch mit seiner Macht, damit seine Pfeile schnell und weit fliegen.

Lasst eure Bogen von der Hand des Schützen auf Freude gerichtet sein. Denn so wie er den Pfeil liebt, der fliegt, liebt er auch den Bogen, der fest ist.“

Khalil Gibran (* 06.01.1883, † 10.04.1931)

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