Unlängst fanden die Salzburger eine Postwurfsendung in ihren Briefkästen vor. Land, Rotes Kreuz und Ärztekammer Salzburg werben im Rahmen der Initiative Salzburg impft für die Injektion gegen Covid-19 – und zwar sehr einseitig, wie man es mittlerweile von derartigen Kampagnen leider gewohnt ist. Unter anderem enthält die besagte Aussendung ein Interview mit dem Virus. Dieser „Wisch“ erreichte offenbar auch zwei meiner Arbeitskollegen.
A: Hast du das auch bekommen? Ein Interview mit einem Virus – wie albern ist das denn?
B: Denk an die Zielgruppe, also die Ungeimpften mit ihren Phantastereien. Du musst von den Allerdümmsten ausgehen, und mit denen muss man wahrscheinlich so kommunizieren, damit sie es auch kapieren.
A: Na ja, da hast du vermutlich recht.
Ich, der Gruppe der Ungeimpften angehörig, bin es schon gewohnt, in den Augen der Geimpften in der Schublade der geistig komplett Minderbemittelten – meist in der rechten – verortet zu werden. Zumindest in den Augen jener Geimpften, die sich die Spritze aus Überzeugung haben verabreichen lassen. Viele, und das weiß ich auch aus meinem persönlichen Umfeld, haben sich dem „Mückenstich“ nur deshalb unterziehen lassen, weil ihnen die Einschränkungen zu viel geworden sind, sie der lästigen Testerei entgehen und ihre Ruhe haben wollten. Ein bedenkliches Motiv, wie ich meine.
Nun, nach dem Motto „Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert“ drehe ich den Spieß also um und führe selbst ein Interview mit dem Virus.
RESPEKT: Seit bald zwei Jahren sind Sie das Top-Thema in den Medien und in aller Munde. Wie erklären Sie sich diesen anhaltenden Erfolg?
SARS-COV-2: Ehrlich gesagt verwundert mich das selbst. Wir Coronaviren können ja auf eine längere Familiengeschichte zurückblicken – unter dem Namen Corona sind wir erstmals im Jahr 1966 offiziell in Erscheinung getreten, als der britischen Virologin June Almeida eine Aufnahme mittels Elektronenmikroskops von meinen Vorfahren gelang. Warum allerdings gerade meiner Generation so viel Aufmerksamkeit zuteil wird, kann ich nur auf die groß angelegte Propaganda-Maschinerie zurückführen.
Wie meinen Sie das konkret?
Nun, schauen wir einmal auf die Grippewelle 2016/2017 zurück. Rund 4.400 Todesfälle sollen in dieser einen Saison in Österreich influenza-assoziiert gewesen sein. Kein Mensch hat damals von Maßnahmen wie Lockdowns, Maskenpflicht oder Impfzwang – direkt oder indirekt – gesprochen. Ich und meinesgleichen werden nun hingegen instrumentalisiert – für welche Zwecke auch immer. Es ist absolut unfair, dass ich für zahlreiche Todesfälle als Ursache bzw. als Sündenbock herhalten soll. Ein Beispiel: Jemand lässt sich testen, das Ergebnis ist positiv, diese Person ist jedoch pumperlgesund. Nach der Quarantäne wird diese Person von einem Auto überfahren und stirbt. Dieser Todesfall wird dann mir zugeschrieben. Das ist doch Unsinn.
Sind Sie denn gar nicht so gefährlich, wie propagiert wird?
Ich darf mich ja als Virus nicht als Lebewesen bezeichnen. Aber wenn Sie mich hier schon so personalisieren, darf ich Albert Schweitzer zitieren: „Ich bin Leben, das leben will inmitten von Leben, das leben will“. Ich will mich also ernähren und mich quasi fortpflanzen, um meine Art zu erhalten. Dazu muss ich mich – wie alle anderen mehr oder weniger eigenständigen Organismen auch – den Gegebenheiten anpassen, sprich: mutieren. Und für diesen „Lebenszweck“ brauche ich einen Wirt. Unter bestimmten Voraussetzungen, also bei fortgeschrittenem Alter oder bei Vorerkrankungen, kann ich diesen auch krank machen oder sogar töten. Allerdings ist das bestimmt nicht in meinem Interesse. Warum sollte ich denn meinen Wirt töten wollen?
Wie stehen Sie zu den Maßnahmen, die getroffen wurden und werden, um Ihrer Ausbreitung Einhalt zu gebieten?
Wie gesagt, können wir für bestimmte Personen gefährlich werden. Allerdings sind wir für den Großteil der Bevölkerung mehr oder weniger harmlos. Dafür nehmen viele Regierungen drastische Kollateralschäden in Kauf – sei es in gesundheitlicher, sozialer oder ökonomischer Hinsicht. Meines Erachtens nach ist das absolut unverhältnismäßig.
Haben Sie Sorge, dass die Impfung Sie eliminieren könnte?
Nein, gar nicht, weil es sich bei der Injektion gegen mich streng genommen gar nicht um eine Impfung handelt. Der Vergleich mit den Pocken, die ja aufgrund einer „echten“ Impfung als ausgerottet gelten, hält somit nicht stand. Salopperweise bezeichne ich die bislang bedingt zugelassenen Corona-Impfstoffe als „Gen-Spritzen“, die keine sterile Immunität gewährleisten. Für vulnerable Personen mag diese Injektion möglicherweise sinnvoll sein, um eine eventuelle Erkrankung milder verlaufen zu lassen. Verbreiten kann ich mich dennoch, und auch krank machen – dies nur zur Information für alle Geimpften, die sich in Sicherheit wähnen. Hingegen nehmen viele Impfwillige beträchtliche, teilweise bislang unbekannte Risiken in Kauf. Zahlen betreffend Impfdurchbrüche sowie Nebenwirkungen werden ja kaum kommuniziert bzw. überhaupt erfasst. Und bei den Nebenwirkungen spreche ich nicht von ein wenig Kopfweh oder einem bisschen Schmerz an der Einstichstelle: Wir reden hier von Herzmuskelentzündungen, epileptischen Anfällen, Gesichtslähmungen etc. Über Langzeitwirkungen kann ja naturgemäß noch gar keine Auskunft gegeben werden.
Was erwarten Sie sich in den nächsten Monaten?
Also ich denke, dass respiratorische Infekte der Jahreszeit entsprechend zunehmen werden. Aufgrund der Lockdowns, Maskenpflicht etc. hatten die Abwehrkräfte der Menschen zudem ja wenig Gelegenheit, zu „trainieren“. Besonders das noch nicht vollständig ausgeprägte Immunsystem von Kindern dürfte davon betroffen sein. Ansonsten hoffe ich, dass der Rummel um meine „Person“ bald abnimmt und wieder Normalität einkehrt. Andere Länder machen es ja bereits vor. Man schaue beispielsweise nach Schweden, wo meinen Verwandten fast von Anfang an nie diese Bedeutung zugemessen wurde, bzw. wo man der Bevölkerung so etwas wie Hausverstand und Eigenverantwortung zugestanden hat. Das würde ich mir auch für Österreich wünschen, anstatt der bedenklichen Politik, die hierzulande diesbezüglich betrieben wird.
Danke für das interessante Gespräch.