Mit einem Impfapell wandte sich Bildungsminister Dr. Heinz Faßmann zusammen mit der ÖH an Studierende. Die Corona-Schutzimpfung zusammen mit der 3G-Regel sei der zentrale Schlüssel für die Abhaltung des Präsenzunterrichts. Alternativen dazu werden keine aufgezeigt, auf Nebenwirkungen und mögliche Gefahren der Impfung wird gar nicht eingegangen. Eine differenziertere Betrachtungsweise wünscht sich der Student Florian Purkathofer, und stellt im folgendem Antwortschreiben mehrere kritische Fragen:
Liebes Team der ÖH,
Zunächst ein herzliches Danke für eure Mail! Angesichts der vergangenen drei Semester bin ich glücklich über jede Information, welche die Zukunft und das weitere Vorgehen der Universität betrifft.
Zugleich werfen einige Punkte die ihr erwähnt habt ein paar Fragen für mich auf, die ich ohne viel abzuschweifen klarstellen möchte: Sollte ich nach eurer umfassenden Heiligsprechung einer Impfung, welche offiziell über keine Zulassung verfügt, mich motiviert fühlen, mir diese tatsächlich verabreichen zu lassen, haftet ihr dann für eventuelle Folgeschäden, die laut Berichten in der Vergangenheit häufig aufgetreten sind?
Meine zweite Frage an euch richtet sich an die Wirksamkeit der Impfung: Wenn ihr diese als großen Lichtblick am Horizont im Kampf gegen die Pandemie anpreist und die Rückkehr an die Universität nur mit einer hohen Durchimpfungsrate vorhersagt, verfügt ihr dann über Informationen, die dem Rest von uns vorbehalten sind? Ich möchte hier bitte auf die AGES verweisen. Man richte hier seine Aufmerksamkeit besonders auf die FAQs „Ist man nach einer COVID-19-Impfung nicht mehr ansteckend?“, „Wie lange wird der COVID-19-Impfschutz anhalten?“ und „Garantiert eine Impfung einen hundertprozentigen Schutz vor einer Erkrankung?“. Müsste ich die Antworten kurz zusammenfassen würde jede mit den Worten „Das steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest, wir glauben aber, dass…“ beginnen. Um auf meine Frage zurückzukommen: Wie könnt ihr euch erlauben, auf Basis der derzeitigen Datenlage, den Studierenden ein Zukunftsbild der Universitäten zu malen, in denen nur noch unterrichtet werden darf, wenn jeder einzelne über eine Impfung verfügt, über die wir zum jetzigen Zeitpunkt noch so gut wie gar nichts wissen?
Meine dritte Frage knüpft an die zweite an und bezieht sich besonders auf die Übertragung des Virus durch Geimpfte. Ebenfalls anlehnend an die FAQs der AGES möchte ich folgenden Satz herausnehmen: „Wie stark das Risiko, dass man noch ansteckend sein kann, durch eine Impfung reduziert wird, steht noch nicht fest und dürfte auch vom Impfstoff sowie von der infizierenden SARS-CoV-2-Variante abhängig sein.“ Entgegen jeglicher Vernunft, sieht es unsere Regierung und die Universitäten nicht als notwendig an, dass geimpfte Personen einen negativen Covid-Test vorlegen müssen, um an der Präsenzlehre teilnehmen zu dürfen. Für mich und alle anderen ungeimpften, getesteten Personen ist es eine lebensgefährliche Zumutung, den Hörsaal mit geimpften, ungetesteten Personen teilen zu müssen. Abschließend meine Frage: Sollte mich eine geimpfte Person während einer Präsenzlehrveranstaltung mit Covid infizieren, kommt die ÖH dann für eventuell eintretende Folgeschäden auf?
Bitte letztere Frage als theoretisches Gedankenspiel verstehen, denn beachtet man das durchschnittliche Alter der StudentInnen in Österreich von 26,7 Jahren und vergleicht dieses mit jenen Personen, die bedauerlicherweise an oder mit Covid verstorben sind (siehe Grafik: „Covid-19: Verstorbene nach Altersgruppen“) wird man zu dem Schluss kommen, dass nicht nur jede Schließung der Universitäten, sondern auch jegliche Impfwerbung bzw. 3G-Regelung hier vollkommen fehl am Platz ist.
Aufgrund der absolut widersinnigen Tatsache, dass man sich durch die Impfung das regelmäßige Testen erspart, sollte doch eindeutig zeigen, dass es bei all dem hier nicht um Gesundheit, sondern nur darum geht, dass einige milliardenschwere Großkonzerne und in deren Dienst stehende Politiker sich finanziell bereichern können (https://www.finanzen.at/aktien/biontech-aktie).
Gerade von den Universitäten und der österreichische HochschülerInnenschaft habe ich mir deutlich mehr erwarten. Regierungskritischen StudentInnen und jenen, die sich der 3G-Politik und der damit einhergehenden Diskriminierung nicht beugen, bleibt kaum etwas anderes, als ihre universitäre Laufbahn zu beenden. Übrig bleiben nur noch jene, die entweder aufgrund der Medienlügen tatsächlich an eine „tödliche Pandemie“ glauben, sprich die leicht zu manipulierenden StudentInnen, oder jene, die sich aus Gründen der Bequemlichkeit einfach einer unsicheren Impfung unterziehen. So oder so werden Spitzenpositionen auf lange Sicht nur noch von Personen besetzt, welche keinerlei Kritik an der Regierung oder am System laut werden lassen, womit unsere Politiker erfolgreich eine Führungsebene aus folgsamen und unkritischen Schafen gezüchtet hätten.
Ich hoffe sehr, dass ihr stolz auf den Beitrag seid, den ihr zur Diskriminierung und der Abschaffung der Freiheitsrechte leistet. Niemand muss beweisen, dass er gesund ist, um Zugang zu freier Bildung zu erhalten.
Beste Grüße,
Florian Purkathofer