Die Gedanken sind frei, … Dieses alte Volkslied kommt mir in den Sinn, als ich mir Sonntagfrüh die Zeitungen hole. Es wurde im Rahmen des Aktionstages des Vereins für Kindergesundheit wirzeigenunserGesicht tags zuvor auf dem Maria-Theresien-Platz in Wien gesungen. Unterstützer dieser Kundgebung war unter anderem die Plattform Respekt. Ärzte und Rechtsanwälte informierten dabei über Problematiken rund um die COVID-19-Impfung vor allem – aber nicht nur – für Kinder.
Also mache ich es mir mit den Sonntagszeitungen auf dem Balkon gemütlich. Der Kurier titelte mit „Nun sag’, wie hast du’s mit der Impfung?“. Sogleich schlage ich die entsprechende Doppelseite auf. Die Redakteurin bezieht sich im Hauptartikel auf eine Studie der Universität Wien, die im Rahmen des Austrian Corona Paneel unter 1.500 Menschen ab 14 Jahren durchgeführt wurde. Demnach liege der Anteil der Impfskeptiker in Österreich bei 20 Prozent (zu Beginn der Impfkampagne seien es noch 47 Prozent gewesen). Zu jenen gehörten unter anderem hauptsächlich FPÖ-Wähler und Menschen mit geringem Bildungsniveau. Wer will sich schon in eine politische Ecke stellen lassen, in der er nicht hingehört bzw. sich als „dumm outen“, wenn man den COVID–Maßnahmen kritisch gegenübersteht? Dann doch lieber dem Mainstream folgen.
Vielleicht würden jedoch mehr Menschen hellhöriger, wenn sie von den Leitmedien umfassender informiert würden. Von drei neuen Nebenwirkungen der COVID-19-Impfung habe ich jedenfalls nur durch eigene Recherche im Internet – aus vertrauenswürdigen Quellen wie ich meine – erfahren. „Fälle von Myokarditis und Perikarditis wurden sehr selten nach einer Impfung mit den COVID-19 mRNA Impfstoffen Comirnaty und Spikevax berichtet“, hieß es etwa in einem gemeinsamen Rote-Hand-Brief von Biontech und Moderna vom 19. Juli 2021. Also Herzmuskel- bzw. Herzbeutelentzündung. Jannsen hingegen berichtete am selbigen Tag vom Kapillarlecksyndrom, einem seltenen, aber potenziell lebensbedrohlichen Krankheitsbild. Auch, wenn es sich bei den einzelnen bislang beobachteten Impfschäden jeweils um seltene Fälle handelt: Die Liste wächst an, und zusammen sind es schließlich viele.
Umso wichtiger ist es auch, dass Menschen, die nicht der populären Meinung sind, ihre Sicht der Dinge auch kundtun. All jenen Medizinern, Juristen, Wissenschaftern, …, die das beispielsweise im Rahmen von Initiativen wie Plattform Respekt, wirzeigenunserGesicht, Rechtsanwälte für Grundrechte, Initiative für evidenzbasierte Corona-Informationen, den Außerparlamentarischen Corona Untersuchungsausschuss Austria … bereits tun, sei herzlichst für ihr Engagement gedankt! Es muss wieder die Möglichkeit zur offenen Diskussion und freien Meinungsäußerung geben. Schluss mit Manipulation und Polarisierung!
Und nun wird sich der geneigte Leser zu Recht fragen, warum ausgerechnet der Autor dieser Zeilen anonym bleiben will. Scheinheilig? Nun, das überlasse ich Ihrer eigenen Interpretation. Im privaten Bereich stehe ich zu meiner Meinung. Vor meinem Brötchengeber – das Unternehmen ist im weitesten Sinne in der Gesundheitsbranche tätig – getraue ich mich aus Angst vor Jobverlust allerdings noch nicht, mein wahres Gesicht zu zeigen, wenn es um COVID-19 mit all seinen Begleiterscheinungen geht. Artig lasse ich mich regelmäßig testen und trage in den Bereichen außerhalb meines direkten Arbeitsplatzes meinen Masken-Maulkorb. Auch, wenn’s weh tut. Aber die Miete bezahlt sich ja nicht von selbst. Umso mehr hoffe ich, dass wir bald mehr werden und unsere Stimmen lauter, damit auch ich, und andere Menschen in der gleichen Situation zeitnah unsere Masken in allen Bereichen fallen lassen können. Und das meine ich nicht nur metaphorisch.
Nun will ich aber den sonnigen Tag genießen. Ich suche das Kreuzworträtsel aus der Zeitung und werfe den Rest in die Altpapier-Kiste.
Dieser Artikel wurde der Plattform RESPEKT zur anonymen Veröffentlichung zur Verfügung gestellt.