“Die Kinder sind verschwunden. Ihr Lachen. Ihr Schreien. Ihr in die Luft springen und die Welt erobern. Ich will es nicht glauben- dass wir in einer Welt leben, wo Angst und Panik die Regie übernommen haben”, so die Dokumentarfilmerin Patricia Machart, die gemeinsam mit der klinischen Psychologin Judith Raunig in diesem sensiblen Dokumentarfilm erstmals den Blickwinkel der jüngsten vom Lockdown Betroffenen einnimmt. „Es wird Zeit, dass wir diese Krise nicht mehr ausschließlich durch die epidemiologisch-virologische Brille sehen“, sagt Raunig.
Virenschleudern?
Trotz Warnungen vieler Expert*innen wurden Schulen monatelang geschlossen und der Unterricht fand nur im Distance-Learning statt. Jugendliche wurden als Virenschleudern bezeichnet und für ihr Verhalten medial mehrfach kritisiert. Kontakte zu Gleichaltrigen wurden unterbunden sowie die Möglichkeit, sich innerhalb von Vereinen sportlich zu betätigen. Der Mediziner Andreas Sönnichsen hält jedoch fest: „Die Maßnahmen bei Kindern machen viel mehr Schaden als Corona. Alle Kritiker werden als Covidioten, Verschwörungstheoretiker und Rechtsextreme abgecancelt. Es ist eine absolute Ausnahme dass Kinder schwer erkranken“. Der Schüler Justin (18) in der Doku: „Es ist nicht lustig. Man ist den ganzen Tag vor dem Bildschirm. Man versucht sich irgendwie durch den Tag zu schlagen. Und all meine Freunde sitzen zu Hause und machen nichts. Es sieht so aus, als würde es immer so bleiben.“ – „Ich habe seit dem Lockdown 2700 Stunden gezockt“, hat sich Anna (19) ausgerechnet, die eigentlich ein Work and Travel Jahr in Amerika machen wollte. Jetzt sitzt sie zu Hause und kommt nicht weg.
Lockdown Kinderrechte. Ein Film von Patricia Marchart und Judith Raunig.