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Verweigerung einer UV-Therapie

Mein Dermatologe hat mir eine Überweisung geschrieben, weil ich für meine Psoriasis eine UV-Therapie brauchte, und er selbst keine anbietet.

Ich habe von meinem Dermatologen wegen der Psoriasis auch ein Maskenbefreiungsattest. Ich trage aber immer ein Faceshield beim Betreten von Gebäuden. Nur wenige Ärzte bieten eine UV-Therapie in Wien an. Ich fuhr nach Floridsdorf. In der Ordination nahm man meinen Überweisungs-Schein und bat mich zu warten.

Als die Ärztin kam, wurde mir gesagt, ich könne hier keine Therapie erhalten, es sei denn ich würde eine FFP2-Maske tragen. Ich sagte „Danke, dann schreiben Sie mir wenigstens eine Pflegesalbe auf ein Rezept.“ Den Überweisungsschein habe ich nicht zurück erhalten. Ich habe daher einen neuen Überweisungsschein geholt und bin damit nach Brigittenau gefahren. Die Ärztin hätte mich zwar als Patient akzeptiert, sagte aber, dass der Arzt aus Floridsdorf bereits die Überweisung mit der Krankenkasse verrechnet hätte, und ich auf das nächste Quartal warten müsse.

Ich habe bei der österreichischen Gebietskrankenkasse angerufen. Nach 20 Minuten Warteschleife meldete sich ein Mann mit norddeutschem Akzent. Er sagte, dass es rechtens sei, dass ein Arzt – mit Berufung auf das Hausrecht – die UV-Therapie verweigert, obwohl sie auf der Überweisung stand, weil ich ja ein Rezept für eine Pflegesalbe bekommen hätte.

Auf Nachfrage bei den Anwälten für Gleichbehandlung, wo ich eine Meldung wegen Diskriminierung machen wollte, hieß es: „Wir sind für Sie nicht zuständig. Das ist der Behindertenanwalt.“ Der Behinderten-Anwalt sagte, er könne leider keine rechtlichen Schritte einleiten, sondern den Vorfall nur „notieren“.

Ich bin also „behindert“, weil ich ein Maskenbefreiungsattest habe, und bekomme die nötige Therapie nicht (oder nur mit Verzögerung), obwohl ich gezwungen werde ins Gesundheitssystem meine Steuern einzuzahlen. Wenn es aber darum geht, Vorteile für Behinderte zu erhalten, wie etwa die Erlaubnis, eine Trafik zu übernehmen, dann bin ich mit Asthma und Psoriasis leider nicht „behindert genug“.

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