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Rote-Hand-Brief zu AstraZeneca Impfstoff

Prof. Dr. Werner vom Universitätsklinikum Essen wurde am 31.3.2021 in einer Pressekonferenz des Deutschen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen zu diesem Thema befragt. „Das Ganze ist, wie bei vielen anderen medizinischen Behandlungen, eine Nutzen-Risiko-Abwägung […] Wenn wir auf der einen Seite ganz junge Menschen haben, dann ist es sehr unwahrscheinlich, dass diese jungen Menschen an Covid-19 versterben. Es gibt solche Fälle, aber es ist sehr unwahrscheinlich. Wenn man dann die Anzahl der thromboembolischen Ereignisse sieht, dann ist es wahrscheinlicher, dass die ein solches Ereignis bekommen, als dass sie an Covid-19 versterben. Deswegen die Entscheidung, denen das nicht anzuraten.“ [1]

Vereinfacht sagt hier Prof. Dr. Werner, dass es als junger Mensch wahrscheinlicher ist an der Impfung mit AstraZeneca zu sterben als an Covid-19.

Blaue Briefe kennt der eine oder andere noch aus der Schulzeit. Als „Rote-Hand-Brief“ bezeichnet man in der Pharmabranche Informationsschreiben, die von Herstellern an ihre Kolleginnen und Kollegen im Gesundheitssektor verschickt werden. Sie warnen vor hohen Risiken von Arzneimitteln oder rufen fehlerhafte Produktchargen zurück. Pharmakonzerne sind gesetzlich verpflichtet, solche Informationen in Absprache mit den zuständigen Behörden (z. B. dem Paul-Ehrlich-Institut und der EMA) zu verschicken – mit der unübersehbaren symbolischen roten Hand im Briefkopf.

Ende März verschickte AstraZeneca einen solchen Brief, um vor den Risiken ihres eigenen Impfstoff VAXZEVRIA zu warnen:

• Ein kausaler Zusammenhang zwischen Impfungen mit Vaxzevria und dem Auftreten von Thrombosen in Kombination mit Thrombozytopenie wird als plausibel angesehen.

• Obwohl solche Nebenwirkungen sehr selten sind, übertraf die Anzahl die erwartete Häufigkeit in der Allgemeinbevölkerung.

• Noch konnten keine spezifischen Risikofaktoren identifiziert werden.

• Angehörige der Gesundheitsberufe sollten auf die Anzeichen und Symptome von Thromboembolien und/oder Thrombozytopenie achten

und die Geimpften entsprechend informieren.

• Die Anwendung dieses Impfstoffs sollte im Einklang mit den offiziellen nationalen Impfempfehlungen erfolgen.

AstraZeneca erklärt im Folgenden für Fachpersonal genauer, warum es ihrer Meinung nach zu Thrombosen kommt und informiert, dass der PRAC (ein Komitee innerhalb der EMA, das Medizinprodukte auf ihre Sicherheit überprüft) nach mehreren Meldungen, dass es zu Blutgerinnungsstörungen gekommen sei, eine Untersuchung durchgeführt habe und noch eine Reihe von Studien durchführen wird. Ein erstes Ergebnis lag jedoch schnell auf der Hand und sorgte dafür, dass AstraZeneca den Beipackzettel ändern und dieses Schreiben herausgeben musste: „Thrombozytopenie wurde als unerwünschte Reaktion mit einer Häufigkeit von häufig eingefügt, basierend auf Daten aus klinischen Studien. Weiterhin wurde Thrombose in Kombination mit Thrombozytopenie mit einer Häufigkeit von sehr selten aufgenommen.“ Weitere Studien sind nötig, vor allem deshalb, weil es zu wenige Daten gibt. Daher bittet AstraZeneca, jegliche Nebenwirkung direkt an AstraZeneca selbst, an das Paul-Ehrlich-Institut oder die Arzneimittelkommissionen der Deutschen Ärzte bzw. Apotheker zu übermitteln.

Rote-Hand-Brief zu Vaxzevria (COVID-19 Vaccine AstraZeneca): Zusammenhang zwischen dem Impfstoff und dem Auftreten von Thrombosen in Kombination mit Thrombozytopenie

Man könnte es also folgendermaßen zusammenfassen: AstraZeneca informiert die Impfstellen, dass ihr Impfstoff bei 1-10 von 100 Patienten („häufig“) zu einem Mangel an Blutplättchen führt. Dieser kann, je nach Schwere, zu eher harmlosen Erscheinungen wie Nasenbluten, bei schwerem Mangel hin zu Hirn- und Magen-Darm-Blutungen führen. Weniger als 1 von 10.000 Patienten („sehr selten“) muss weiterhin mit einem Blutgerinnsel rechnen.

Der Hersteller selbst warnt also die behandelnden Medizinerinnen und Mediziner, spielt den Ball aber zugleich den jeweiligen nationalen Impfgremien zu. Norwegen [2] und Dänemark [3] hat die Verabreichung bis Mitte April gestoppt, die Schweiz hat ihn bisher nicht zugelassen, [4] viele weitere Länder setzen die Altersgrenze unterschiedlich: Großbritannien verimpft VEXZEVRIA ab 30 Jahren [5], Schweden, nach einem kurzen Komplettstopp, hingegen erst ab 65 [6].

Fassen wir also nochmals zusammen: der Impfhersteller selbst warnt vor Thrombosen. Experten warnen in öffentlich-rechtlich übertragenen nationalen Pressekonferenzen, dass das Risiko für junge Menschen, an der Impfung Schaden zu erleiden, höher ist, als das Risiko, an Covid-19 zu versterben. Die Uneinigkeit der Impfgremien lässt Rückschlüsse darauf zu, dass die Datenlage so uneindeutig ist, dass jedes Gremium zu einer eigenen Lösung kommt.

Und in Österreich? Wird ohne Einschränkung weitergeimpft.

Wir empfehlen: zu Risiken und Nebenwirkungen recherchieren Sie am besten selbst genau und prüfen jede Quelle doppelt und dreifach.


[1] https://www.youtube.com/watch?v=PXVWIrMo3-U, 1:10-2:28, abgerufen am 13.4.2021

[2] https://sciencenorway.no/covid19-vaccines/this-is-why-norway-is-still-saying-no-to-the-astrazeneca-vaccine/1832874

[3] https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/corona-daenemark-verlaengert-astrazeneca-impfstopp-um-drei-wochen-a-5a29d2f3-d2eb-4e92-a25c-355649b3efc6

[4] https://www.bernerzeitung.ch/impfstoff-von-johnson-johnson-zugelassen-und-astrazeneca-in-sicht-507893199003

[5] https://www.bbc.com/news/health-56665517

[6] https://www.thelocal.se/20210325/sweden-to-restart-astrazeneca-vaccinations-for-over-65s/


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