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Für Freiheit, Grundrechte und Rechtsstaatlichkeit

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Offenbarungseid die Zweite

Offenbarungseid die Zweite

Vor ca. einem Jahr habe ich in einer nächtlichen Wahrheitsstunde meinen Gefühlen im Rahmen eines Offenbarungseides Ausdruck verliehen und diesen dann online gestellt.
Zu meinem Erstaunen war die Resonanz durchaus positiv – offenbar erreiche ich Menschen, wenn ich aus dem Herzen spreche.
Nun, nach einem Jahr war es wieder Zeit, das, was ich denke und vor allem fühle, auszudrücken und einen weiteren Offenbarungseid zu verfassen.
Aus Gründen der zeitlichen Frische sei dieser dem ersten, der an Gültigkeit leider nach wie vor nichts verloren hat, vorangestellt.

Mit lieben Grüßen,
Beatrix Teichmann-Wirth

Offenbarungseid – der Zweite                               

28.3.2021

Ich habe es satt, sowieso das ganze „Theater“, die Auftritte, die Zahlenspiele, die betulichen Politikergesichter, die nächste Verordnungsperversion, die Machtausübung, die Gewalt, die Lügen, die Würdelosigkeit.

Vor allem, vor allem jedoch habe ich es satt, mich immer weiter und weiter schlecht fühlen zu müssen, weil ich zur „anderen Seite“ gehöre – Ihr wisst schon: Aluhut, Verschwörungstheoretiker, Corona-LeugnerInnen… 

Ich habe es satt, mich erklären zu müssen, behutsam und auf wissenschaftlicher Basis, mit Zahlen unterlegt, die ohnedies keiner glaubt, weil sie nicht der einen, einzigen Wissenschaft angehören.

Ich habe es satt zu argumentieren, warum ich sehe, was ich sehe.

Ich habe es satt, sanft rüberkommen zu müssen, weil ich ja sonst eine von denen bin — wieder so emotional. Nein, besonnen sollen wir sein, mit empathischem Blick uns all den Unsinn anhören, den das Gegenüber von sich gibt, verstehen sollen wir ihn/sie in seiner/ihrer Angst. 

Ich habe es satt, mir den Mund zu verbieten.

Ich möchte schreien: „Hey, seid‘s Ihr alle ang‘rennt! Was passiert da? Seht Ihr das nicht? Was schwafelt Ihr von Solidarität, davon, einen Beitrag zu leisten, wenn es doch nur um die Rettung Eurer eigenen Haut geht — wie es im Übrigen natürlich auch um die Rettung meiner Haut geht, die halt eine andere ist als Eure.“

Aber auch das habe ich satt, dass ich das überhaupt schreibe, dass ich mich ent-SCHULD-ige, dass ich edel sein will, unangreifbar.

Und mich dabei selbst verrate. 

So möchte ich hiermit meine Wahrheit sagen, und ich nehme mir heraus, dass dies nicht nur meine Wahrheit ist:

Ich kann nicht mehr zusehen, wie all das, was das Leben im Wesen ausmacht, systematisch kaputt gemacht wird, wie all die mühsam erworbenen Grund- und Freiheitsrechte sukzessive zunichte gemacht werden.

Es blutet mir das Herz, wenn ich wahrnehme, wie die Menschen ihren letzten Rest an Vernunft verlieren, ich bin wütend, wenn ich mir diese ganze Moralscheiße anhören muss: „Ich tue es wegen der anderen, leiste einen Beitrag, die Pandemie einzuschränken.“ 

Ich habe all diese vermeintlichen Gutmenschen satt, die sich anmaßen, uns anderen, die wir zum Lager der Bösen gezählt werden, zu sagen, dass wir wieder mal schlimm waren und dass deshalb die Pandemie in die nächste Welle geht. 

Ich habe all diese himmelschreiende Dummheit satt, die all den Verbrechern Glauben schenkt.

Vor allem jedoch — und das zuallererst — habe ich mein Verstummen satt. 

Deshalb mache ich den Mund auf, ehe ich an all dem Ungesagten ersticke:

Wie schon vor einem Jahr, am 24.4.2020, fordere ich erneut einen Respekt, eine Anerkennung, dass wir Menschen grundsätzlich vernunftbegabte Wesen sind!

Ich fordere eine Anerkennung meiner Menschenwürde, mit allem, was dazu gehört!

Ich fordere die Entlassung all der Auftrittsberater, damit wir die wahren Gesichter der PolitikerInnen sehen können, wenn die Masken abgelegt werden und Worte aus dem Herzen, aus der Wahrheit und Aufrichtigkeit kommen und nicht, um uns zu manipulieren.

Dann können wir wahrlich solidarisch, gemeinsam und mit Engagement diese Krise bewältigen. Und Wandel wird stattfinden und es wird zum Guten sein.

So, das musste gesagt werden!

Und nein, ich habe keine Lust auf Beschimpfungen und nicht mal auf Diskussionen. Sehr wohl bin ich offen für Eure Rückmeldungen, was das von mir Geschriebene mit Euch macht. Danke dafür!

Corona – Offenbarungseid – der Erste

24.April 2020

Habe ich was Falsches gesagt? Darf ich das sagen? Verdrehen einige meiner FreundInnen nicht bereits die Augen ob meiner Postings und Meinungen? Hab‘ ich mir‘s verscherzt? Bin ich schon abgeschoben ins Eck der VerschwörungstheoretikerInnen?

Seit einiger Zeit quälen mich diese Fragen, sie lassen mich stumm werden und ängstlich. Da gehört eine Stellungnahme her, ein Glaubensbekenntnis, weil mehr kann es nicht sein, wissen wir doch alle nix oder nicht genug, um profunde Aussagen treffen zu können. Wie im Übrigen auch die VirologInnen, die EpidemiologInnen, die WissenschafterInnen und IntensivmedizinerInnen und auch nicht die PolitikerInnen.

Zuvor: Es ist eine allgemeine Gepflogenheit geworden, dass man vor einer kritischen Stellungnahme bekundet, dass man sich an die Regeln hält. So will auch ich das tun: Ja, ich halte mich dran, Maskentragen, Abstandhalten, usw. usf.

Und ja, ich habe den Lockdown befürwortet, weil es Sinn machte und eine Klarheit gab, wo zuvor ein Deutungsspielraum war. Gleich schloss ich mich beherzt dem solidarischen Ehrgeiz an, beim legendären Kurvenverflachen mitzuhelfen – wär‘ doch gelacht, das machen wir, gemeinsam sind wir stark, Distanzwahren und Zusammenhalten – „Gemeinsam schaffen wir das!“, so Nadja Bernhard am Schluss jeder ZIB.

Ich muss zugeben, dass es auch eine Entlastung war – so viele Termine, die ich auf einmal nicht wahrzunehmen brauchte, Frei-Raum, Aufatmen, daheim in meiner kleinen Welt.

Die Ruhe war von kurzer Dauer, fehlte mir doch mein höchstes Lebensgut – meine Freiheit. Allem Wissen um die Sinnhaftigkeit dieser ersten Maßnahmen zum Trotz breitete sich eine Unruhe in mir aus.

Öl in mein Wahrheits-Feuer waren zu dieser Zeit bereits Videos von durchaus renommierten Ärzten, die die Gefährlichkeit des Virus und damit die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen in Fragen stellten. Scharlatane seien das, ein Irrsinn, dem Unfug Glauben zu schenken, was ist mit den Toten in Italien, in Spanien usw. Ich erspare mir und den LeserInnen die diesbezüglichen Argumente – der Glaubenskrieg, das Bashing begann.

Dann war es soweit – Ostern rückte heran und ich wartete wie viele andere auf die Daten, damit die angekündigten Lockerungen stattfinden konnten und wir – ich zitiere Armin Wolf aus der ZIB 2 – durch die Wohnzimmer unserer lang entbehrten Verwandten spazieren können.

Großer Auftritt des Bundeskanzlers:

In der Tat, die Kurve hatte sich deutlich abgeflacht. Aber: Wir befänden uns erst in der Ruhe vor dem Sturm und die Auferstehung sei noch lange nicht in Sicht.

Spätestens hier begann die Irritation. Was jetzt? Kurve in den guten einstelligen Bereich gebracht, aber nein, bald werden die Krankenhäuser überfüllt sein und jeder jemanden kennen, der an Corona verstorben ist (O-Ton des Bundeskanzlers).

Das war beeindruckend.  Aber: irgendetwas stimmt doch da nicht. Nicht mal einen Kaffee sollen wir gemeinsam trinken. Nicht mal dran denken!

Wir können uns zwar mit wildfremden potentiellen Gefährdern im Supermarkt – einzig erlaubte Spielwiese – tummeln, aber meine 92- jährige Mutter, die als Reaktion auf die Unmöglichkeit unseres wöchentlichen Besuchs in ihrem Lieblingsgasthaus einging wie eine Blume, die zu wenig Wasser erhält, sollte ich nicht besuchen.

Ich gestehe – und ich glaube, das müssten vielleicht auch einige andere tun: Ich hab‘s getan. Und es ist auch nicht verboten, gehört es in meinem Verständnis unter den Punkt des Hilfs- und Betreuungsleistungen.

Überdies tat sich ein weiterer Widerspruch auf – die Geschäfte sollten am Dienstag nach Ostern öffnen, von einer neuerlichen Erhöhung der Ansteckungszahlen – die übrigens ausblieb – wurde ausgegangen. Bald wusste man/frau zwar nicht, was mit seinen/ihren Kindern in naher Zukunft sein wird und auch nicht, wann wir endlich mit einem guten Gefühl die uns wichtigen Menschen sehen können, aber dass die Friseure am 2. Mai öffnen würden, war klar. Und so kann auch meine Mutter, eine leidenschaftliche Friseurgeherin, bald einmal die Friseurin nahe an sich heranlassen.

Etwas unwohl war mir schon, als ich diesen vermeintlichen „Ordnungsübertritt“, als welcher ein solcher seelischer Betreuungsdienst im Bewusstsein der Menschen verankert ist, beging – zur Klarstellung: natürlich unter Berücksichtigung der Abstandsregeln. Meine Mutter, derart mit seelischem Wasser begossen, blühte auf und hielt 7 Tage stimmungsmäßig durch.

Unwohl war mir auch, als viele Prominente seitenweise in auflagenstarken Zeitungen verkündeten, dass sie ihre Verwandten zwar schmerzlich vermissen werden, aber im Kernfamilienkreis das Osterfest begehen werden.

Selbst der von mir sehr geschätzte Herr Bundespräsident verfasste einen handschriftlichen Brief, in dem er eben solches bekundete.

Ebenso Kardinal Schönborn, der betonte, dass seine Mutter ihren 100-jährigen Geburtstag allein feiern werde.

Ja, wenn der Herr Kardinal dieses große Opfer bringt, so sollten wir doch auch die weitaus kleineren erbringen.

Geht‘s noch?  – oh, wie gut mir die sprachliche Anleihe an meine Favoritner Vergangenheit tut!

Geht‘s noch, denk‘ ich mir, das ist doch unfasslich und ver-rückt, unsere Menschlichkeit sinnlos zu verschwenden und die Gelegenheit, sie anzuwenden, zu verpassen.

Aber hier kommt es schon, das nächste Hypnoid: Wir sollen die Alten, die Risikogruppe, schützen!

Was meine Mutter betrifft, ist das klar. Wenn sie der Tod ereilen sollte, dann ist sie, gläubig wie sie ist, einverstanden.

Doch nein, so leicht ist das nicht vom Tisch. Auf den Vorwurf der Entmündigung wird geantwortet, dass wir durch unser unvernünftiges Verhalten zum Kollaps des Gesundheitssystems beitragen – das ist unverantwortlich und zutiefst gefährlich.

Um es festzuhalten – die Kurve war bereits stark abgeflacht.

Plötzlich wandelten sich die Orientierungszahlen – und es war nicht mehr die Reduktion der Infektionszahlen, sondern die Reproduktionsrate, die handlungsleitend war – also wie viele Menschen ein Infizierter ansteckt, die sollte unter 1 kommen. Derzeit ist sie weit unter 1, also was jetzt? Vor einigen Tagen war es dann die absolute Zahl – die sollte im zweistelligen Bereich sein und da sind wir noch weit entfernt.

Überhaupt können wir auch nie sicher gehen, ob nicht eine zweite Welle kommen kann – also keine Entspannung in Sicht.

All das löst Irritation aus, Fragen tauchen auf, die unbeantwortet bleiben beziehungsweise sogar zurück geschmettert werden.

Die Ungewissheit, die Unsicherheit, was gilt, das Nicht-Nachvollziehenkönnen der Maßnahmen, die Intransparenz, die mangelnde Glaubwürdigkeit macht uns klein.

Immer dieselbe Vorgehensweise: Damoklesschwert über den Kopf gehalten – es ist noch nicht ausgestanden, dann der schon oftmals wiederholte Satz: „Das ist jetzt die entscheidende Woche“ – heißt: „Seid weiter brav!“, weil sonst droht gleich wieder der nächste Home-Prison-Aufenthalt.

So haben sie uns, so manipulieren sie uns. So vermitteln sie uns, dass wir keine andere Sprache verstehen, dass wir offenbar nicht anders zur Einhaltung der Regeln zu bringen sind.

So werden wir brav und stumm.

So werden wir angeregt, andere zu bespitzeln, misstrauisch auf den anderen zu schauen, ihn zu denunzieren.

Aber wo ein Brav-Sein ist, ist auch ein Schlimm-Sein und auf diese Polarität ist kein nachhaltiger Verlass.

Langer Rede – kurzer Sinn:

Mit all dem muss Schluss sein!!!

Ich fordere einen Respekt, eine Anerkennung, dass wir Menschen grundsätzlich vernunftbegabte Wesen sind!

Ich fordere eine Anerkennung meiner Menschenwürde, mit allem, was dazugehört!

Ich fordere die Entlassung all der Auftrittsberater, damit wir die wahren Gesichter der PolitikerInnen sehen können, wenn die Masken abgelegt werden und Worte aus dem Herzen, aus der Wahrheit und Aufrichtigkeit kommen und nicht, um uns zu manipulieren.

Dann können wir wahrlich solidarisch, gemeinsam und mit Engagement diese Krise bewältigen, und Wandel wird stattfinden und es wird zum Guten sein.

So, das musste gesagt werden!

Und ich habe keine Lust auf Beschimpfungen und nicht mal auf Diskussionen. Sehr wohl bin ich offen für Eure Rückmeldungen, was das von mir Geschriebene mit Euch macht. Danke dafür!

Und jetzt trau‘ ich mich, wenn auch mit klopfendem Herzen, es zu veröffentlichen!

Bild

Iris Winkler

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