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Für Freiheit, Grundrechte und Rechtsstaatlichkeit

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Aus einer logopädischen Praxis

„Oma und Opa leben noch, obwohl wir sie besucht haben!“, das berichtete mir ein fünfjähriger Bub kürzlich erstaunt aus seinem Alltag. Darüber kann man lachen oder weinen. Ich führe eine logopädische Praxis und arbeite mit Menschen unterschiedlichen Alters, von Vorschulkindern bis zu Hochbetagten. Die Berichte meiner Patientinnen und Patienten sind teilweise erschütternd.

Da gibt es eine hochschwangere Dame, die aus Angst vor Mobbing in der Öffentlichkeit eine FFP2-Maske trägt, obwohl sie das – aus gutem Grund! – gar nicht müsste. Auf meine diesbezügliche Nachfrage meinte sie, sie sei die Diskussionen leid, unter der Winterjacke sähe man ihren Schwangerschaftsbauch nicht.

Ähnlich eine andere Patientin, die seit Jahren an Asthma leidet, sich nun aber nicht traut, an ihrer Arbeitsstelle das ärztliche Maskenbefreiungsattest herzuzeigen und täglich unter ihrem MNS, nun der FFP-2 Maske, um Atem ringt. Da etwa jeder vierte Mensch in Österreich mindestens eine Allergie hat und jeder zehnte Asthma, kommen zwangsläufig viele dieser Betroffenen in meine logopädische Praxis.

Ein zehnjähriger Volksschüler befand, dass die FFP2-Masken für die Großen „viel cooler“ seien und beschloss, auf dem Schulweg in den öffentlichen Verkehrsmitteln ebenfalls eine zu tragen, woraufhin er Hustenreiz, Schnupfen und Kopfschmerzen bekam, womöglich eine Allergie auf Klebe- oder andere Inhaltsstoffe, die nicht deklariert sind. Sobald er die FFP2-Maske gegen seinen alten MNS tauschte, verschwanden die Erscheinungen, die manche vielleicht auch noch als „Covid-19-Symptome“ gedeutet hätten.

Ein 80-jähriger gehbehinderter Herr mit COPD musste als Begleitperson in einer emotional aufwühlenden Situation stundenlang auf einer Spitalsambulanz eine Maske tragen, obwohl er schon bei ruhigem Atmen ohne MNS und beim Sprechen pfeifende Atemgeräusche und Atemnot hatte. Keiner der Spitalsmitarbeiter, mit denen er Kontakt hatte, schien dies zu bemerken oder Interesse daran zu haben, niemand besprach mit ihm Alternativen, etwa das Warten in einem anderen Bereich oder das Überwachen seiner Sauerstoffsättigung (es gibt kleine mobile Fingergeräte).

 Und, und, und…


Mir scheint, es wird nur noch ins Elektronenmikroskop geblickt, aber nicht mehr aufgeschaut. Der Begriff „Kollateralschäden“ ist zynisch und unmenschlich. Besonders schlimm ist dies, wenn leidende Kinder und Jugendliche betroffen sind.

Anfragen meinerseits an medizinische Stellen, darunter die Gesellschaft für Kinderschutz in der Medizin, ob vor der gesetzlichen Verordnung des Mund-Nasen-Schutzes für Kinder ab 6 Jahren überhaupt Studien zu dessen Unbedenklichkeit bestanden oder wenigstens in Auftrag gegeben wurden, sind seit Monaten unbeantwortet. Wo sind die Evidenzen der Regierung, dass diese Maßnahmen mehr nützen als schaden? Warum fühlt sich niemand an „offiziellen Stellen“ für Antworten zuständig, wenn man berechtigte Fragen stellt? Entweder bekommt man keine Antwort oder man wird dafür öffentlich diffamiert.

Ich habe eine medizinisch-therapeutische Ausbildung absolviert und möchte mich, da ich selbst verpflichtet bin, evidenzbasiert zu arbeiten, auch hierbei an klaren Daten orientieren und die Patienten gemeinsam mit den behandelnden Ärzten individuell richtig beraten. Warum wird das verunmöglicht?

Ich habe noch nie so viele Leute in meiner Praxis weinen gesehen wie im letzten Jahr. Möchten wir in einer Gesellschaft leben, in der Menschen sich von anderen genötigt fühlen, ihre eigene Gesundheit oder sogar die ihrer (ungeborenen) Kinder zu gefährden? Wie kann es sein, dass aus dem ursprünglichen Thema „gute Gesundheit für möglichst viele Menschen“ mancherorts eine regelrechte Massenneurose oder Hetze wurde, wo Leute offen angepöbelt oder moralisch belehrt werden?

Es ist an der Zeit, dass wir uns wieder auf unsere Menschlichkeit besinnen und von unsinnigen Regeln verabschieden, die zum Teil jeglicher Evidenz entbehren. Oder noch deutlicher einfordern, dass diese geliefert werden, wenn die Maßnahmen weiter bestehen sollten.

Beginnen wir bitte wieder, uns in die Augen zu sehen und darin Menschen zu erkennen. Denn wir sind mehr als wandelnde Brutstätten von Keimen, auch wenn wir in manchen Dingen nicht derselben Meinung sind und auch nicht sein müssen. Guter Zusammenhalt, liebevolle soziale Kontakte, Mitgefühl und Verständnis stärken nachweislich das Immunsystem.

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