Ich war am 25.09.2020 mit meinen beiden Söhnen in einem großen Möbelhaus in Salzburg einkaufen. Ein Mitarbeiter forderte uns auf, einen Mund-Nasen-Schutz aufzusetzen. Ich informierte ihn, dass sowohl ich als auch meine Burschen vom Tragen befreit sind und wollte das ärztliche Attest vorweisen. Den Verkäufer interessierte dies jedoch nicht. Wenn wir nicht bereit wären, eine Maske zu tragen, müssten wir das Geschäft verlassen.
Meine Söhne und ich entschieden uns, trotzdem einzukaufen. Sie hatten seit langer Zeit wieder einmal einen Nachmittag frei und wir brauchten dringend Matratzen. Ich bekam vom Mitarbeiter ein Face Shield. Ich wies ihn auf mögliche Konsequenzen hin: Falls ich ohnmächtig werde, könnte es sein, dass wegen mir einen Rettungswagen gerufen werden muss.
Meine Söhne und ich brachten einen schnellen „Streifzug“ durch das Geschäft hinter uns. Kurze Zeit trug ich das Visier so, wie es gehört, doch mir wurde schwindelig und ich begann zu husten. Schließlich schob ich den Rand des Shields über die Nase, um mich zu schonen. Jeder Mitarbeiter, der mir entgegenkam, forderte mich auf, das Shield wieder ordnungsgemäß zu tragen. Ich kam der Aufforderung jedes Mal nach, auch wenn der Husten eine große Herausforderung für mich darstelle.
Drei Tage später wollte ich mich beim Geschäftsführer telefonisch beschweren. Die Dame am Empfang versprach mir einen Rückruf innerhalb der nächsten drei Stunden – auf den ich bis heute warte.
Zwei Tage später war ich zufällig im selben Einkaufszentrum, fasste mir ein Herz und ging nochmals in die Möbelhausfiliale – es musste mir mit meinem Attest doch erlaubt sein, maskenfrei einkaufen zu gehen! Ich wurde aufgehalten, forderte den Marktleiter und die Polizei an. Der Marktleiter kam, sagte mir, dass ich das Geschäft verlassen muss, wenn ich keinen Mund-Nasen-Schutz trage. Das stehe in ihrer Hausordnung. Außerdem könne ich ja online einkaufen.
Nach einiger Zeit kam die Polizei. Ich zeigte ihnen mein Attest, sie fotografierten meinen Personalausweis und sie sagten, dass die Hausordnung des Möbelhauses rechtlich über der Maskenbefreiung stünde. Ich verließ im Beisein der Polizei das Geschäft auf kürzestem Weg. Mehrmals wollte ich Anzeige wegen Diskriminierung erstatten, doch die Polizisten gingen darauf nicht ein. Sie meinten, dies sei eine schwierige Zeit und man könne gegen eine Hausordnung nichts machen.
Das verstehe ich nicht! Hausordnung gut und recht, doch ich habe nichts Unrechtes getan, nicht gestohlen, randaliert oder dergleichen. Kann sie wirklich einen höheren Rang haben als ein ärztliches Attest? Soll ich stattdessen daheimbleiben, alles online erledigen und in die Depression abrutschen – für die ich womöglich noch selbst verantwortlich gemacht werde?