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Virtueller Kontakt genügt nicht

Ich arbeite als Krankenhausseelsorgerin. Eines Tages besuchte ich einen Mann, der sich seelsorgerischen Beistand gewünscht hatte. Sein Alter schätze ich auf höchstens 60 Jahre. Er ist schwer krank und man hat die Ursache noch nicht gefunden, erzählte er mir. Auch, dass er sehr verzweifelt sei, nicht weiß, wie es weiter gehen soll. Tränen stiegen ihm in die Augen. Ich fühlte seine Ohnmacht, als er wieder sprach: „Und dieses unerträgliche Besuchsverbot! Ich bekomme 100 (!) SMS, WhatsApp-Nachrichten und Anrufe! Und dann steht dort: ‚Ich umarme dich ganz fest.‘ Sie meinen es ja gut. Wenn sie wüssten, wie weh mir das tut.“ Es ging mir durch Mark und Bein.

Seine beiden Töchter arbeiten im Sozialbereich und müssen sich wöchentlich testen lassen. Er versteht nicht, warum sie nicht öfter zu Besuch kommen dürfen.

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